Römer Julius Paul, Naturwissenschafter und Schulmann. * Kronstadt (Brasov, Siebenbürgen), 21. 4. 1848; † ebenda; 24. 10. 1926. Stud. 1866–70 an den Univ. Wien, Jena und Heidelberg Naturwiss. Ab 1871 in Kronstadt Lehrer für Naturwiss. am Honterusgymn., 1872–1909 an der Mädchenbürgerschule. R., Verfechter der Darwinschen Entwicklungslehre, verfaßte eine Reihe von Lokalfloren verschiedener Gebiete Siebenbürgens. Als Pionier des Tourismus gründete er 1873 den Siebenbürg. Alpenver. (Vorläufer des Siebenbürg. Karpatenver.); 1881–1911 Obmann der Sektion Kronstadt, 1883–1922 Vorstandstellvertreter des Siebenbürg. Karpatenver. Unter R.s Leitung wurden die ersten Schutzhütten in den Burzenländer Bergen gebaut. Als Pionier der Naturschutzbewegung erklärte er 1915 florist. interessante Gebiete in der Umgebung von Kronstadt zum Naturschutzgebiet und schlug den vollen Schutz für etliche seltene Pflanzen vor. 1904 Begründer und Leiter der Ges. der Kronstädter Naturfreunde. R., der Kontakte zu vielen in- und ausländ. Botanikern pflegte, war Ehrenvorstand und -mitgl. mehrerer wiss. Ver. Er veröff. 86 wiss. Arbeiten aus Botanik, Zool., allg. Biol. und Geol., 22 Exkursionsberr. und zahlreiche Artikel in siebenbürg. Ztg. Eine von ihm entdeckte Pflanzenart (Astragalus römerii Simk.) trägt seinen Namen. 1924 Dr. phil. h.c. der Univ. Breslau.