Rolla Alessandro, Bratschist, Violinist und Komponist. * Pavia (Lombardei), 6. 4. 1757; † Mailand, 15. 9. 1841. Musikal. wahrscheinlich in Mailand ausgebildet (der dortige Domkapellmeister Fiorini ist als einer seiner Lehrer bezeugt), wurde R. durch sein Bratschenspiel so bekannt, daß er 1782 als Solobratschist an die Hofkapelle von Parma berufen wurde; 1792 1. Violinist, 1801 Konzertmeister. 1803–33 war R. l. Violinist und Konzertmeister an der Mailänder Scala, 1808–35 Prof. für Violine und Bratsche am Mailänder Konservatorium, daneben (ab 1805) Soloviolinist der Privatkapelle des Vizekg. Eugène Beauharnais. Als Orchesterleiter von Spohr gerühmt, vertrat R. als Begründer der lombard. Geigerschule – unter seinen Schülern sind u. a. sein Nachfolger am Konservatorium, Ferrara, und sein Sohn Antonio R. ( * Parma, Italien, 18. 4. 1798; † Dresden, DDR, 19. 5. 1837) zu nennen – eine gegenüber Paganinis Stil mehr konservative Richtung. In seinem reichen kompositor. Schaffen, das jedoch nur z. Tl. gedruckt vorliegt, ist der bedeutungsmäßige Schwerpunkt nicht so sehr auf die Symphonien und Ballette als vielmehr auf seine Werke für Violine, bes. aber für die Bratsche zu legen. Vor allem seine „Duetti“ (für 2 Violinen oder für Violine und Bratsche) fanden in vielen Aufl. weiteste Verbreitung. Durch seine Kompositionen für Bratsche –er galt zu seiner Zeit auch als deren hervorragendster Virtuose – hat R. diesem Instrument gegenüber der Violine neue Geltung verschafft.