Rónay Jácint János, Bischof und Schriftsteller. * Stuhlweißenburg, Korn. Fejér (Székesfehérvár, Ungarn), 13. 5. 1814;† Preßburg (Bratislava), 17. 4. 1889. Hieß bis 1833 Leiczinger. 1831 trat er in die Benediktinerabtei Martinsberg (Pannonhalma) ein (1839 Priesterweihe) und war ab 1840 Prof. am Ordensgymn. in Raab (Győr); 1842 Dr. phil. an der Univ. Pest. 1847 korr., 1866 o. Mitgl. der Ung. Akad. der Wiss. Während der ung. Revolution von 1848/49 diente er als Feldkaplan in der Honved, flüchtete nach der Niederlage 1850 nach England, wo er als Privatlehrer – einige Zeit unterrichtete er auch Kossuths (s. d.) Kinder – und Journalist tätig war. 1866 kehrte R. nach Ungarn zurück. 1871/1872 unterrichtete er Kronprinz Rudolf, 1875–83 Erzhgn. Marie Valerie (beide s. d.) in ung. Geschichte. 1871 verließ R. den Orden und wurde 1872 Großpropst von Preßburg, 1873 Tit.Bischof von Skutari (Shkodër). 1879–83 Reichstagsabg. (liberale Partei). Ab 1883 lebte R. ständig in Preßburg. Er schrieb zahlreiche Ztg.Artikel und verfaßte literar. und naturwiss. Werke. Er war der erste Propagator des Darwinismus in Ungarn und ein Verehrer Josephs II.