Roser Franz de P., Komponist, Kapellmeister und Sänger. * Naarn i. Machland (OÖ), 17. 8. 1779; † Pest (Budapest), 12. 8. 1830. Sohn des Linzer Dom- und Stadtpfarrkapellmeisters Johann G. R. ( * Naarn i. M., 19. 3. 1740/Taufdatum; † Linz, 23. 9. 1797), der als universaler Musiker in der Fachwelt sehr angesehen war, Vater der Sängerin Magdalena R. (s. d.); nach erstem Musikunterricht bei seinem Vater kam R. 1789 nach Wien und soll hier kurze Zeit Schüler von W. A. Mozart gewesen sein; weitere Ausbildung bei Pasterwiz im Stift Kremsmünster (OÖ) sowie 1795 bei Albrechtsberger. 1796 trat er in das Zisterzienserstift Wilhering (OÖ) ein, wandte sich aber schließlich endgültig dem Musikerberuf zu. 1799 Musikdir. in Freiburg i. Br., 1800 Opernkapellmeister in Paris, 1802 Kapellmeister einer Operntruppe in Verona, 1803 Tenorist am Ständ. Theater in Klagenfurt, 1804 am dt. Theater in Pest, 1806–11 Hauskomponist des Gutsbesitzers I. v. Vegh in Vereb (Ungarn), dann Theaterkapellmeister in Linz. 1812 ließ er sich in Wien nieder, wo er bis 1819 Kapellmeister am Josefstädtertheater, im selben Jahr Kapellmeisteradjunkt am Kärntnertortheater, ab 1820 Kapellmeister am Theater a. d. Wien war. 1824–26 in gleicher Funktion am dt. Theater in Pest, lebte er danach als freischaffender Komponist in Wien. R., Hauskomponist des Leopoldstädter- und des Josefstädtertheaters sowie des Theaters a. d. Wien – wobei er bes. für Gleich (s. d.) arbeitete – gehört mit F. Kauer und W. Müller (beide s. d.) zu jenen Komponisten, die den großen musikal. Tagesbedarf der Wr. Vorstadttheater deckten. Darüber hinaus standen seine Bühnenmusiken noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jh. in Verwendung. Nannte sich auch R. v. Reiter.