Roth von Telegd Ludwig, Geologe. * Kronstadt (Braşov, Siebenbürgen), 10. 9. 1841; † Budapest, 16. 4. 1928. Sohn eines Gerichtsvorstehers; stud. an den Bergakad. in Freiberg i. Sachsen (1860–62) und Leoben (1863/64) und war in der Folge in Witkowitz (Ostrava) bei den Rothschild-Werken, bei der Bergbaudion. in Klausenburg (Cluj-Napoca) und schließlich an der Geolog. Reichsanstalt in Wien tätig. 1867 Praktikant in der Bergbauabt. des ung. Finanzmin., ab 1870 an der neu errichteten Ung. Geolog. Anstalt in Pest. 1871 Hilfsgeologe, 1872 Sektionsgeologe. 1870–80 arbeitete R. geolog. im Transdanub. Hügelland und im Leithagebirge. 1882 war er mit K. Hofmann (s. d.) in Marseille, wo er die berühmte Coquand’sche Petrefaktensmlg. stud. und für die Ung. geolog. Anstalt übernahm. 1883 arbeitete er im Krásno-Erzgebirge, 1895 im Siebenbürger Erzgebirge und im Siebenbürger Becken, wobei er bedeutende Ergebnisse für die Erdöl- und Kohlenforschung erzielte. 1883 Chefgeologe, 1884 Bergbauoberrat, 1913 i. R., 1927 Chefrat für Bergwesen. 1873–77 war er Sekretär der Ung. geolog. Ges., 1901–04 fungierte er als deren Präs., 1921 Ehrenmitgl. R., dessen geolog. Arbeiten für die Länder der ung. Krone von größter Bedeutung sind, verwendete erstmals im Leithagebirge den stratigraph. Begriff des Pannonien.