Roth Samuel Lajos, Schulmann, Naturwissenschafter und Alpinist. * Menhardsdorf (Vrbov, Slowakei), 18. 12. 1851; † Leutschau (Levoča, Slowakei), 17. 11. 1889. Stud. 1871–74 an der Univ. Budapest Naturwiss. und Pädagogik. 1876 Dr. phil. Ab 1874 war er in Leutschau Prof. für Naturkde., Physik und dt. Sprache an der Oberrealschule (1888 deren Dir.), 1887 wurde er auch Dir. der städt. Gewerbeschule. R. entwickelte große Aktivitäten auf mehreren Gebieten. Er schrieb zehn Lehrbücher, die in den meisten ung. Schulen lange Zeit verwendet wurden. Einige wurden auch ins Rumän. übers. Er war Ausschußmitgl. des Ung. Landes-Mittelschullehrer-Ver. und veröff. viele Abhh. zu pädagog. Problemen u. a. in den Z. „Magyar tanügy“ und „Országos tanáregyesület közlöny“. Die größten Verdienste erwarb er sich aber auf den Gebieten Geol., Geographie, Mineral., Petrographie, Glaziol. und Archäol. 1885 gründendes Mitgl. der Magyar természettudományi társulat (Ung. geolog. und geograph. Ges.), 1886 der Magyar földtani és földrajzi társaság (Ung. naturwiss. Ges.) sowie korr. Mitgl. der Wr. Geolog. Reichsanstalt, durchforschte er, zum Tl. auch im Auftrag der Ung. Akad. der Wiss., das Gebiet der Hohen Tatra und des slowak. Erzgebirges (Prešov–Tokajer Hochland, 1882). Grundlegend waren seine Arbeiten über die Gletscher in der Hohen Tatra und über die Granite. Außerdem erkundete er etwa 20 Höhlen, wobei er als erster die Besiedlung Ungarns im Paläolithikum nachweisen konnte. Er gilt als Gründer der ung. Speläoarchäol. Als Mitgl. und ab 1884 als Vizepräs. des Ung. Karpathenver. propagierte er die Touristik in der Hohen Tatra, auch aufgrund seiner Erfahrungen, die er 1883 in den Alpen gesammelt hatte. Ein Gipfel der Hohen Tatra trägt seinen Namen (S. R.-Spitze/Zadný Gerlach).