Rothermann Peter Daniel von, Industrieller. * Hamburg (BRD), 5. 12. 1804; † Hirm (Burgenland), 26. 1. 1890. Sohn Heinrich W. R.s ( * Hamburg, 17. 3. 1779; † Wr.Neustadt/NÖ, 22. 8. 1852), der ab 1822 bei der Fa. Reyer & Schlik als Obermeister und Werkführer in der Wr. Neustädter Kolonialzuckerraffinerie tätig war und durch Umstellung des Betriebs von der Verarbeitung von weißem auf braunes Zuckermehl nicht nur die Gewinnspanne, sondern auch die Erzeugungskapazität derart steigerte, daß dieser zur größten Raffinerie Österr. wurde. R. war zunächst ebenfalls Zuckersiedemeister bei der Fa. Reyer & Schlik; 1850 errichtete er mit Hilfe des Mechanikers K. Patzenhofer – mit Kapitalbeteiligung von I. Hartig und E. Bauer – eine eigene Rübenzuckerfabrik in Hirm, eine der ersten im damaligen Ungarn. Die neue Fabrik bezog ihre Rüben von den esterház. Gütern, die aus der agrar. Umstellung gleichfalls wirtschaftlichen Nutzen hatten. Die in alle Welt gehenden Produkte der Hirmer Fabrik wurden ab 1867 über die in Triest stationierte Fa. R. & Engelmann exportiert. R. war Mitbegründer der Zuckerfabriken in Landegg und Steinabrückl, NÖ (später nach Petöháza verlegt) sowie in Großzinkendorf (Nagycenk), Bük und Tschapring (Csepreg), alle im Kom. Ödenburg. 1878 nob. Sein Enkel, Richard v. R. (1865–1944), war 1924–37 Präs. der burgenländ. Handels- und Gewerbekammer. Der Betrieb in Hirm wurde 1941 eingestellt.