Rottenberger, Friedrich Leo von (1872-1938), Gartenbaufachmann

Rottenberger Friedrich Leo von, Gartenbaufachmann. * Trebitsch (Třebíč, Mähren), 3. 9. 1872; † Wien, 27. 3. 1938. Sohn eines Richters; war nach dem Besuch des Gymn. in Iglau (Jihlava) zunächst als Gärtner in Schloßgärtnereien in Mähren tätig. 1892 trat R. als Gartengehilfe in den Dienst der Gartenverwaltung Wien-Schönbrunn, kam um die Jh.Wende in die Gartendion. und wurde bald Kanzleichef, 1918 Hofgartenleiter, 1919 Hofgartenverwalter und zusätzlich mit der Leitung der Gartendion. betraut, 1921 Dir. der Bundesgärten, 1934 i. R. und HR. R. hatte die schwierige Aufgabe, die nach dem Ersten Weltkrieg vernachlässigten Gärten wieder zu sanieren. So wurden z. B. die Alleen in Schönbrunn weitgehend verjüngt und durch den Verkauf der gärtner. Produkte (insbes. Orchideen) wertvolle Einnahmen erzielt. Durch Pflanzen- und Samentausch machte er die botan. Smlg. von Schönbrunn zur zweitgrößten Europas. R. wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1932 als erster mit der goldenen Hügelmedaille. R. erwarb sich große Verdienste um die Österr. Gartenbauges., als deren Präs. er 1922–34 fungierte. 1934 und 1935 stellvertretender Vorsitzender von deren Verwaltungsausschuß. 1934/35 Mitred. der „Gartenzeitung. Organ der Oesterreichischen Gartenbau-Gesellschaft“.

L.: Völk. Beobachter (Wr. Ausg.) vom 29. 3. 1938; Gartenztg. 14, 1938, S. 56; Jb. der Wr. Ges., 1929; A. Eipeldauer–A. Passecker, FS anläßlich des 125jährigen Bestandes der Österr. Gartenbau-Ges., 1962, S. 23 f.
(E. Kaven)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 294
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