Rózsavölgyi Márk (Mordechai),Komponist und Violinist. * Balassagyarmat, Kom. Nógrád (Ungarn), 1789; † Pest (Budapest), 23. 1. 1848. Hieß bis 1846 Rosenthal.Sohn eines armen jüd. Kaufmannes; stud. Violine in Prag und wurde 1808 zunächst Buchhalter in Pest. Ab 1809 Violinist im Orchester der ung.Schauspieltruppe in Pest, dann dessen musikal. Dir., lebte R. 1813–19 (unddann wieder 1821–1833) als Orchesterleiter in Baja, 1819–21 war er Violinistam Theater in Temeschwar (Timişoara). R., ab 1833 wieder in Pest, fungierte 1837/38 als 1. Violinist am neugegründeten Nationaltheater, für dessenEröffnung er das Orchesterwerk „Nemzeti örömhangok“ (Nationale Jubelklänge) schrieb. In der Folge unternahm er mit einer von ihm gegründeten Zigeunerkapelle zahlreiche Konzertreisen. R. schrieb rund 100 Werke, von denen seiner Tanzmusik die meiste Bedeutung zukommt. Gilt er einerseits als der letzte bedeutende Meister des Verbunkos (Rekrutentanz), so trug eranderseits wesentlich zur Ausbildung der bis ins 20. Jh. populärsten ung. Musikform, des Csárdás, bei, zu dessen ersten Komponisten er gehörte. Liszt (s. d.) hat Themen R.s in seinen „Ungarischen Rhapsodien“ (n. 8, 12 und 13) verwendet. R.s Sohn, Gyula (1822–61), gründete 1850 gem. mit N. Grinzweil in Pest den Musikverlag R. és Társa, der gegen Ende des 19. Jh. der größte in Ungarn wurde und durch musikal. Veranstaltungen sowie als Buchverlag einen wesentlichen Faktor des ung. Musiklebens darstellte.