Rubin, David (1837-1922), Musikpädagoge und Komponist

Rubin David, Musikpädagoge und Komponist. Geb. Gewitsch (Jevíčko, Mähren), 1. 2. 1837; gest. Baden (NÖ), 31. 1. 1922. Sohn eines jüd. Kantors; stud. 1850–55 Violine bei Mildner (s. d.) am Prager Konservatorium. Ab 1856 war er Orchesterdir. des Badener Kurtheaters. 1861 kehrte R. nach Prag zurück und begründete eine angesehene Musikschule, die er mehr als 35 Jahre leitete. Mit seinem Freund D. Popper (s. d.) beteiligte er sich auch einige Zeit am öff. Musikleben. 1869 wurde er Chordir. am Neuen jüd. Tempel in Prag und beschäftigte sich von da an ausschließlich mit der Pflege des Tempelgesanges; der von ihm geleitete Chor erlangte Berühmtheit. Seine Kompositionen zum Gebrauch für den Gottesdienst und seine Bearb. traditioneller jüd. Weisen wurden nicht nur in dt. und tschech. Judengemeinden, sondern auch in anderen Ländern Europas in Drukken und Abschriften verbreitet. Häufig wurden sie in verschiedene handschriftliche Smlg. der Synagogenmusik übernommen. R. war einer der letzten und bedeutendsten Vertreter dieser Musikgattung in Böhmen.

W.: Schirehechal (Tempelgesänge), 1870–1910; Ausgewählte Kleinodien althebr. liturg. Gesänge; Psalmen und Gebete im Urtext, zum Tl. mitdt. Übers.; etc. Manuskripte, Jüd. Mus., Prag.
L.: Prager Tagbl. vom 5., N. Fr. Pr. vom 12. 2. 1922; Jüd. Lex.; Wininger; R. Procházka, Arpeggien, 1897, S. 87; Deutschlands, Österr.-Ungarns und der Schweiz Musiker in Wort und Bild, 1909/10.
(J. Ludvová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 309f.
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