Rukavina, Fridrik (Friderik) (1883-1940), Dirigent

Rukavina Fridrik (Friderik), Dirigent. * St. Georgen b. Zengg (Sv. Juraj p. Senj, kroat. Küstenland), 28. 10. 1883; † Novi Marof (Kroatien), 26. 10. 1940. Den ersten Musikunterricht erhielt er an der Musikschule Hrvatski glazbeni zavod (Kroat. Musikver.) und später privat bei Zajc in Agram (Zagreb). 1900–03 stud. er am Konservatorium in Prag sowie bei Boito in Mailand. Er war dann als Korrepetitor an der Oper in Lemberg (L’viv), 1906–09 auch als Dirigent, tätig. Später war er Dirigent an der Philharmonie in Warschau und an verschiedenen Opernhäusern in Italien. 1912 gastierte er in den USA (San Francisco, Los Angeles) und war 1914–18 ständiger Dirigent und Stellvertreter des Operndir. am Kroat. Nationaltheater in Agram. 1918–28 fungierte er als Chef der Laibacher Oper, ab 1925 als Intendant des Kroat. Nationaltheaters in Esseg (Osijek), 1927–29 als Dir. der Agramer Oper. Der Höhepunkt von R. s künstler. Karriere war sein Aufenthalt in Prag, wo er 1928–38 als ständiger Dirigent der Oper und der Philharmonie wirkte und vor allem durch seine techn. und stilist. ausgefeilten Auff. bekannt wurde. Sein Repertoire umfaßte mehr als 150 Werke der Opernliteratur, als deren Interpret er versuchte, die spezif. Merkmale verschiedener Zeitabschnitte und Richtungen hervorzuheben. Als Konzertdir. setzte er sich für die Werke kroat. Komponisten ein, die. er erfolgreich auf heim. und ausländ. Bühnen aufführte. Er war der verdienstvolle Organisator und Dirigent des 1916 in Agram unter dem Motto „Junge kroatische Komponisten“ abgehaltenen Symphoniekonzertes, das eine Wende in der Entwicklung der kroat. Musik bedeutete.

L.: Muzička Enc.; Nar. Enc.; SBL; Leksikon jugoslavenske muzike, red. von K. Kovaćević. 2, 1984.
(Ž. Domljan)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 324
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