Rummelhardt, Karl (1872-1930), Politiker und Lehrer

Rummelhardt Karl, Politiker und Schulmann. * Wien, 15. 12. 1872; † Wien, 19. 10. 1930. Sohn eines Gastwirtes; besuchte die Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten und anschließend das Pädagogikum in Wien. 1894 bzw. 1902 Lehrbefähigungsprüfung für Volks- und Bürgerschulen. War 1897–1904 als Volksschullehrer, ab 1905 als Bürgerschullehrer, bis 1910 als Gewerbeschullehrer, ab 1910 im Wr. Fortbildungsschulrat tätig. 1920 als leitender Amtsdir. i. R., 1926 Titel HR. Mitte der 90er Jahre schloß sich R. der Christlichsozialen Partei an und vertrat diese ab 1902 in den verschiedenen Schulbehörden. Ab 1914 Wr. Gemeinderat, ab 1922 Stadtrat. 1918 bis zur Trennung Wiens von NÖ führte er auch als Landtagsabg. den Christlichsozialen Landtagsklub im gem. Landtag. Stellvertretender Obmann des Klubs der Christlichsozialen Gemeinderäte von Wien. R. war 1921 Mitbegründer und bis 1925 erster Präs. der Gewerkschaft christlicher Angestellter im öff. Dienst sowie der Gewerkschaft der christlichen Gemeindeangestellten und gehörte in dieser Funktion auch dem sog. 25er Ausschuß an. Ab 1922 leitete er den Kuratoriumshilfsfonds für abgebaute öff. Angestellte. Bes. verdient machte sich R. um die Reorganisation des gewerblichen Fortbildungsschulwesens. Beiseiner polit. Tätigkeit nahm er sich vor allem der Interessen derGewerbetreibenden und der Lehrer sowie der Probleme der Jugenderziehung an.

L.: Neues Wr. Tagbl. und RP vom 20. 10. 1930; Volksdienst. Z. für öff. Angestellte vom 1. 11. 1930; Der Städt. Angestellte vom 25. 11. 1930; O. Knauer, Der Wr. Gemeinderat 1861–1962, in: Hdb. der Stadt Wien 77, 1962, S. 238; Jb. der Wr. Ges., 1929; Kosel 1; Die christlichen Gewerkschaften in Österr., (1975), s. Reg.
(W. de Waal)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 325
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