Sachsel, Siegmund (1873-1928), Großindustrieller

Sachsel Siegmund, Großindustrieller. * Mähr. Ostrau (Ostrava, Mähren), 3. 11. 1873; † Wien, 2. 3. 1928. Wollte zunächst Chemiker werden, wandte sich aber nach kurzen Stud. an der Techn. Hochschule Brünn der Metallind. zu. 1901 erwarb er die Gießerei A. Negedly in Wien, erweiterte das Erzeugungsprogramm um den Bau von Kellereieinrichtungen und wurde 1906 mit seinen neuentwickelten „Fahrküchen“ Armeelieferant. Im selben Jahr gründete er eine Zweigfabrik in Preßburg (Bratislava).1911 kaufte S. die Feldbahnwerke Lehmann & Leyrer in Wien XII., wandelte sie 1924 in eine selbständige AG um und übersiedelte die Negedlywerke nach Wöllersdorf.Neben Metall- und Eisenguß wurde die Erzeugung von Kunstseidenmaschinenaufgenommen. Als die Fachvereinigung Metallunion zu zerfallen drohte, trat S. an ihre Spitze und lenkte maßgeblich die Überleitung in den Zentralverband der österr. Metallind., als dessen Präs. er bis 1923 (danach als Ehrenpräs.) fungierte. Er war außerdem Leitender Verwaltungsrat der Kredit- und Vermittlungsbank, Wien, und Präs. der Kristella-Ges. für chem. Fabrikate, Wien. 1920–25 o. Mitgl. der Kammer fürHandel, Gewerbe und Ind. (Kammerrat), 1922 Oberbaurat.

L.: Neues Wr. Tagbl. (Abendausg.) vom 3. und N. Fr. Pr. vom 4. 3. 1928; Die Ind. 33, 1928, n. 11, S. 16.
(W. Filek-Wittinghausen)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 370
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>