Sachsen-Coburg und Gotha, Ferdinand Philipp Prinz von (1844-1921), Numismatiker und Feldzeugmeister

Sachsen-Coburg und Gotha Ferdinand Philipp Prinz von, General und Numismatiker. * Paris, 28. 3. 1844; † Coburg, Bayern (BRD), 4. 7. 1921. Enkel des Vorigen; stud. zunächst Jus und Landwirtschaftslehre an der Univ. Bonn; trat 1863 beim Kürassierrgt. 6 in die k. k. Armee, 1865 Oblt., 1867 Rtm. l. Kl. Seine weitere aktive Dienstleistung, die er als Obst. abschloß, vollzog sich im Rahmen der 1868 neugebildeten kgl. ung. Landwehr. 1881 GM ad honores, 1888 FML ad honores, 1902 Obst.Inhaber des IR 57, 1913 Titel und Charakter eines FZM, 1914 eines Gen. der Kav. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Inhaber des Ordens vom Goldenen Vlies und des St. Stephan-Ordens, Ehrenbailli des Malteserordens. Als Inhaber des Prinz Ferdinand Coburgschen und des gräflich Koháryschen Fideikommisses widmete er sich der Verwaltung seiner Güter in Ungarn und NÖ. Wiss. und kulturell interessiert, förderte er u. a. die Ges. der Musikfreunde und den Altertumsver. in Wien und stiftete, als Numismatiker international bekannt, 1870 die Österr. Numismat. Ges. Er besaß eine bedeutende, universelle Münzsmlg., die 1892 in seinem Wr. Palais ausgest. wurde. Er war ab 1875 mit Louise Prinzessin von Belgien, einer Schwester der österr. Kronprinzessin Stephanie (s. Lónyay v. Nagylónya u. Vásárosnamény S.) verheiratet, von der er sich 1906 scheiden ließ.

W.: Abhh. zur oriental. Numismatik, bes. in Revue de la Numismatique Belge.
L.: Mitt. der Numismat. Ges. in Wien 15, (1921), S. 143f.; B. Koch, 100 Jahre Österr. Numismat. Ges. 1870–1970 ( = Numismat. Z. 84/85), 1970, S. 140f.; KA Wien.
(B. Koch – O. F. Winter)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 371
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