Sacken Adolf Frh. von, Archivar und Offizier. * Wien, 16. 5. 1830; † Wien, 12. 3. 1900. Entstammte einer kurländ. Adelsfamilie, Sohn eines Hofbeamten, Bruder des Folgenden; wurde nach Absolv. der Theresian. Militärakad. in Wr. Neustadt 1847 als Lt. 2. Kl. zum IR 14 ausgemustert, mit dem er 1848/49 an den Feldzügen in Italien teilnahm. Als Oblt. (1849) dem Gen.Stab zugeteilt, machte er Dienst bei der Zeichnungskanzlei des Militärgeograph. Inst., dann beim IV. Armeekorps. Nach Absolv. der Kriegsschule (1853/54) zum Hptm. 2. Kl. befördert, diente er 1855 bei der Truppendiv. in Venedig, 1856 beim Korpshauptquartier in Bologna, 1857/58 beim Brig.- und Festungskmdo. in Ancona, 1858 Hptm., 1859 beim Armeehauptquartier eingeteilt. 1860–64 stand er in Verwendung beim Gen.Stab (Armeeoberkmdo.), beim Landesbeschreibungsbüro des Auslandes und beim Landesgen.Kmdo. Brünn bzw. bei Mappierungsarbeiten in Ungarn. Als Mjr. wurde er 1865 zum Prof. der höheren Taktik an der Kriegsschule bestellt. 1868–71 machte er Truppendienst als Baon.Kmdt. im IR 73, anschließend als Gen.Stabschef beim Militärkmdo. in Triest. 1872 Obst., 1873 erfolgte die Berufung zum Leiter des Büros für Kriegsgeschichte im Rahmen des Kriegsarchivs, 1876 dessen Dir. und GM. Unter S.s Leitung nahm dieses Inst. einen bedeutenden Aufschwung. Die Bestände erfuhren eine Vermehrung, u. a. durch die Einleitung der Einverleibung des hofkriegsrätlichen Kanzleiarchivs, ihre Zugänglichkeit wurde durch die Anlage von Aktenrepertorien entscheidend erleichtert, der Dienstbetrieb wurde durch eine neue Dienstvorschrift (1884) verbessert und Publ.Möglichkeiten für militärgeschichtliche Forschungen (Mitt. des k. u. k. Kriegsarchivs, 1876ff.) wurden geschaffen. 1883 FML, 1886 krankheitshalber i. R. Vielfach geehrt und ausgezeichnet.