Schadek Moriz (Mauriz Josef), Schriftsteller und Jurist. * Horn (NÖ), 28. 8. 1840; † Wien, 31. 5. 1928. Sohn eines Straßenmeisters; seit 1850 in Wien, stud. er nach Absolv, des Piaristengymn. 1859–63 an der Univ. Jus, 1865 Richteramtsprüfung. Als Rechtspraktikant wirkte er an verschiedenen Gerichten in NÖ, dann als Adjunkt in Wien-Hietzing, bis er 1875 ans Wr. Handelsgericht kam; 1887 LGR, 1895 dem Oberlandesgericht zugewiesen, 1901 i. R. und OLGR. Schon seit seiner Stud.Zeit, vorerst für das Wr. Witzbl. „Der Zeitgeist“ sowie für die „Fliegenden Blätter“, Schriftsteller, tätig, wurde S. – wiewohl städt. Herkunft – zu einem sehr beliebten niederösterr. Mundartdichter. Er entwikkelte für sich eine mundartliche „Dichtersprache“, die zwar viele ländliche Merkmale aufweist, aber letztlich doch durch das Wiener. geprägt wurde. Die Mundartechtheit wurde zur Zeit jener „Mundartwelle“, die sich um die Mitte des 19. Jh. entfaltete und über Jahrzehnte anhielt, meist nicht bes. genau genommen; es war eine Flucht des Stadtbewohners in die Natur (durch 46 Jahre verbrachte er seine Urlaube in Hohenberg a. d. Traisen) und die ländliche Atmosphäre – auch in der Sprache. S. hatte wegen seines Ansehens und aufgrund seines langen Lebens großen Einfluß auf die übrige Mundartdichtung seiner Zeit. Seine Ged. wurden in zahlreichen, oft mehrmals aufgelegten Smlg. publ.