Schaden, Karl (1843-1914), Architekt

Schaden Karl, Architekt. * Wien, 8. 6. 1843; † Wien, 6. 7. 1914. Stud. in Wien 1858–64 am Polytechn. Inst., 1864–68 an der Akad. der bildenden Künste unter van der Nüll (s. d.), Sicardsburg und F. v. Schmidt. Er trat in den Dienst der Gemeinde Wien und betätigte sich u. a. bei der Errichtung der Krankenanstalt Rudolfstiftung und 1868–73 als Bauführer der Pfarrkirche St. Othmar, beide Wien III. Nach einer längeren Stud. Reise nach Italien, der Schweiz und Deutschland trat er 1875 als Architekt und Ing. Aspirant in das Hochbaudep. des Min. des Inneren ein, 1876 Ing., 1886 Obering., 1896 Baurat, 1901 Oberbaurat. 1908 wurde er in das Min. für off., Arbeiten übernommen, 1909 i. R. Er war ab 1869 Mitgl. der Genossen schaft der bildenden Künstler Wiens. Wäh rend seiner Tätigkeit in den beiden Min. war S. an der Errichtung verschiedener Bauten, wie des Anatom. Inst., Wien IX., von Gerichts- und Gefangenenhäusern in Trient, Rovereto und Brüx (Most), der Badeanstalt für Franzensbad (Františkovy Lázně) und der Unfallversicherungsanstalt Wien I. beteiligt. Der Schwerpunkt seines planer. Schaffens lag jedoch auf dem Gebiete des Sakralbaus.

W.: Pfarrkirche Maria Kgn. der Märtyrer, 1898 (Wien XV.); Pfarrkirche (Aucrschitz, Mähren); Kirche Sf. Miroutz (Suczawa, Bukowina); etc.
L.: N. Fr. Pr. und Wr. Ztg. vom 7. 7. 1914; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Kosel 1; Thieme-Becker.
(M. Göbi)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 21
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