Schaffgotsch, Levin Gotthard Gf. (1852-1913), Verwaltungsbeamter

Schaffgotsch Levin Gotthard Graf, Verwaltungsbeamter. * Bonn, 3. 5. 1852; † Salzburg, 1. 8. 1913. Sohn des kgl. preuß. Kammerherrn und Malteserordensritters Reichsgf. Josef Gotthard v. S., Urenkel F. L. Gf. Stolbergs, Bruder der Folgenden; stud. 1871–75 Jus an der Univ. Innsbruck, wurde 1878 Konzeptspraktikant in der Statthalterei Innsbruck, 1891 Statthaltereisekretär an der Bez. Hauptmannschaft Lienz – 1893 mit deren Leitung beauftragt –, 1895 Bez. Hauptmann von Feldkirch und 1899 Bez. Hauptmann von Innsbruck. 1902 Statthaltereirat in Innsbruck, wurde er zusätzlich mit der Leitung der Bez. Hauptmannschaft von Bregenz betraut. In dieser Eigenschaft vertrat er als Chef der polit. Behörde die Regierung im Vorarlberger Landtag. Gleichzeitig war S. Vorsitzender des Vorarlberg. Landesschulrates und engagierte sich für die Beibehaltung der konfessionellen Schule. 1906 HR, übernahm er die Nachfolge des 1908 verstorbenen Gf. Saint-Julien-Wallsee (s. d.) als Landespräs, von Salzburg, 1912 Geh. Rat. Seine Verdienste um die Förderung des Salzburger Fremdenverkehrs bes.durch den Ausbau des Verkehrsnetzes sowie sein Einsatz bei Überschwemmungen (bes. 1912) und Feuerkatastrophen (bes. 1913) fanden auch bei den Gegnern seiner streng kath.-konservativen Weltanschauung lobende Anerkennung.

L.: Salzburger Wacht, N. Fr. Pr. (Abendausg.) und Wr. Ztg. (Abendausg.) vom 1. 8., Salzburger Chronik, Salzburger Volksbl. und RP vom 2. 8. 1913; Kath. Kirchenztg. (Salzburg) vom 7. 8. 1913; 33. Jahresber. der . . . Internationalen Stiftung: Mozarteum in Salzburg 1913, 1914, S. 17 ff.; F. Vögel, in: Landstände und Landtag in Vorarlberg, 1961, S. 105; W. Keplinger, in: 100 Jahre selbständiges Land Salz burg, (1961), S. 105 f.; E. Haniseh–U. Fleischer, Im Schatten berühmter Zeiten. Salzburg in den Jahren G. Trakls ( = Trakl-Stud. 13). 1986, S. 206.
(O. Weber)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 28f.
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