Schedle Franz X., Pädagoge und Vereinsfunktionär. * Zöblen (Tirol), 11. 12. 1840; † Innsbruck, 13. 6. 1890. Sohn eines Schmiedemeisters; stud. 1863 Theol. in Brixen, 1863–67 Latein, Griech. und Geschichte an der Univ. Innsbruck (Dr. phil. 1869); S. gründete 1864, unterstützt von seinem Onkel, dem Redemptoristen J. A. Zobel, mit fünf gleichgesinnten Studenten als polit. Gegengewicht zu den schon bestehenden freiheitlichen Korps die erste farbentragende kath. Hochschulverbindung Österr., Alemannia. Noch im selben Jahr wurde die Verbindung in A. V. Austria-Innsbruck umbenannt und S. fungierte 1864/65 und im Sommersemester 1866 als Gründungssenior und Senior. 1866, im Krieg gegen Italien, wählten ihn die Austrier, die den 3. Zug der akadem. Legion (Studentenkomp.) bildeten, zum Zugsführer. Nach seiner Prom. war er 1869/70 zunächst als Prof. für Latein und Griech. am Staatsgymn. in Görz, 1871/72 in Triest, 1872–78 am neu gegründeten Staatsgymn. in Bozen tätig, seit 1874 unterrichtete er auch philosoph. Propädeutik. Wegen seiner religiösen und polit. Haltung u. a. von den Liberalen angefeindet, trat S. 1879 in den Ruhestand und wirkte 1879–85 in Prag als Erzieher bei der fürstlichen Familie Lobkowitz. Danach kehrte er nach Innsbruck zurück und widmete sich seinen in Fachkreisen hochgeschätzten erziehungs- und sprachwiss. Arbeiten.