Scherg, Georg Alfred (1863-1943), Seelsorger

Scherg Georg Alfred, Seelsorger. * Kronstadt (Braşov, Siebenbürgen), 19. 11. 1863; † ebenda, 25. 11. 1943. Stud. ab 1882 an den Univ. Leipzig, Bern und Berlin Jus, evang. Theol. AB und Phil. Er beendete seine Stud. 1888 in Klausenburg (Cluj-Napoca) und war ab 1889 Lehrer für alte Sprachen am Kronstädter Gymn., ab 1893 Stadtprediger an der Kronstädter Schwarzen Kirche, ab 1902 Prediger des Kronstädter Obervorstädter Seelsorgebez. 1935 i. R. S., der während seiner Stud.Zeit in Berlin von den Hofpredigern Stoecker und Frommel, dann von der dt. Kirchlichen Gemeinschaftsbewegung im evangelist. Sinn beeinflußt worden war, gründete mit den „Erweckten“ die Landeskirchliche Gemeinschaft und entwickelte in siebenbürg. Städten und Dörfern evangelist. Aktivitäten. Er betonte den seelsorgerlichen Dienst der Pfarrer, kritisierte die Verweltlichung des kirchlichen Lebens, forderte die Unterstützung der Heidenmission, diakon. Dienste an Armen und Kranken und eine generelle Verinnerlichung des religiösen Lebens überhaupt.

W.: Hist. Abhh. in Ztg., u. a. in Kronstädter-Ztg.; etc. Hrsg.: Lichter der Heimat, 1920ff.
L.: J. Reichart, in: Kirchliche Bll., 1929; auch selbständig; H. Scherg, in: Siebenbürg.-sächs. Hauskal. 19 71, 1970, S. 82ff.; J. Scheerer, ebenda 1981, 1980, S. 42ff.; D. Plajer, in: Kirchliche Bll. 50, 1984, S. 6; F. Teutsch, Geschichte der evang. Kirche in Siebenbürgen 2, 1922, S. 538, 543; M. Tschurl, in: Der Protestantismus der Gegenwart, hrsg. von G. Schenkel, 1926, S. 906, 909f.
(L. Binder)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 90f.
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