Schicht, Georg d. J. (1849-1913), Fabrikant und Architekt

Schicht Georg d. J., Fabrikant und Architekt. * Ringelshain (Rynoltice, Böhmen), 29. 6. 1849; † Wien, 14. 12. 1913. Sohn des Vorigen, Bruder des Folgenden; legte die Baumeisterprüfung ab, stud. 1869–73 an der Techn. Hochschule in Wien Bauing.Wesen und hatte die Leitung beim Neubau der Schichtwerke in Obersedlitz (Střekov, Böhmen) inne. 1883 übersiedelte er nach Wien, wo er eine Fabrik zur Herstellung des damals gebräuchlichen Waschmittels, Kristallsoda, errichtete. Ungünstige Wasserbedingungen zwangen ihn schon 1884, nach Wien-Leopoldau zu wechseln, wo 1892 ein neues Fabriksgebäude entstand; dort befaßte er sich mit der Erzeugung von Kristallsoda, Ätznatron, Chlorkalk, Laugenessenz, Wasserglas und Waschblau. 1910 baute er einen Wasserglasofen zur Herstellung eines Rohstoffs für Schichtseife. S. widmete sich auch der Anlegung von Obstkulturen und nahm als Verfechter liberaler Ideen regen Anteil am Geschehen des Bez.

L.: Wr. Ztg. vom 8. 8. 1903, S. 146 (Jubiläums-Festn.); Dt. Volksbl. vom 16. und 17., N. Fr. Pr. vom 17., Floridsdorfer Ztg. vom 20. 12. 1913; R. Kostka, in: Aussiger Bote 35, 1983, F. 1, S. 6; F. Bernt, J. Schicht, 1909, S. 59, 62ff.; Der XXI. Wr. Gemeindebez., 1926, S. 233; R. Hinkel–B. Sykora–R. Vogel, in: R. Hinkel–B. Sykora, Heimat Floridsdorf, 1977, S. 82; 100 Jahre G. S. 1883–1983, o.J., S. 2ff.
(J. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 105
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