Schiel Karl (Carl), Industrieller. * Kronstadt (Braşov, Siebenbürgen), 23. 3. 1851; † Buşteni (Rumänien), 20. 1. 1894. Sohn des Realschullehrers und späteren evang. Pfarrers Friedrich S., Bruder des Folgenden; nach Lehrzeit im Handel war S. in einer Buchhandlung und ab 1873 im weitverzweigten Unternehmen Königes & Copony tätig. 1874 besuchte er gem. mit seinem Bruder Samuel das Technikum in Frankenberg (Sachsen) und absolv, anschließend ein Praktikum in der Papierfabrik des Gf. Falkenhayn in St. Wolfgang (OÖ). 1875 übernahm S. die Papierfabriken in Tartlau (Toarcla) und Zernescht (Zărneşti) und baute letztere zu einem leistungsfähigen Unternehmen aus. 1880 gründete er gem. mit seinem Bruder eine Maschinenschlosserei in Kronstadt, aus der die spätere Maschinenfabrik Brüder S. hervorging. Diese wurde von dem jüngsten Bruder, Hans, übernommen, nachdem S., die großen wirtschaftlichen Möglichkeiten im Prahovatal erkennend, 1882 mit Samuel in Buşteni die Papierfabrik C. & S. Schiel gegründet hatte. Diese entwickelte sich aus kleinen Anfängen zu einem rasch expandierenden Unternehmen, das 1892 222 Beschäftigte aufwies und Zeitungsdruck-, Schreib- und Packpapier sowie Pappe herstellte. Die Realisierung neuer Pläne zur Nutzbarmachung von Wäldern in Siebenbürgen wurde durch S.s frühen Tod verhindert. Seine Tochter Luise ( * Zernescht, 22. 1. 1879; † Hermannstadt/Sibiu, Siebenbürgen, 7. 6. 1946) lebte ab 1894 in Hermannstadt, wo sie 1909–12 ein Säuglingsheim leitete und ab 1914 Vorsitzende des örtlichen Kinderschutzver. war.