Schikaneder Jakub, Maler. * Prag, 27. 2. 1855; † Prag, 15. 11. 1924. S. stud. 1870–78 an der Akad. der bildenden Künste in Prag bei Josef Mathias Trenkwald und Jan Sweerts, ab 1878 an der Akad. der bildenden Künste in München bei G. C. v. Max (s. d.). Nach zahlreichen Stud.Reisen u. a. nach Deutschland, Frankreich, England und Italien arbeitete S. 1885–90 als Ass. an der Kunstgewerbeschule in Prag bei František Ženíšek, 1890–1922 war er dort als Prof. (1894 o. Prof.) für dekorative Malerei tätig. 1913 Mitgl. der Tschech. Akad. der Wiss. und Künste. Am Beginn seines Schaffens waren S.s Ziele mit denen der Generation des Nationaltheaters ident, nämlich den Schwerpunkten tschech. Mythos und tschech. Geschichte sowie in Auswahl und Typus der Landschaft. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre wandte er sich, unter dem Einfluß der westeurop. Malerei und bedingt durch die Konfrontation mit den sozialen Problemen des Alltags, Genrethemen zu, in denen Traurigkeit, Tragik und Resignation vorherrschen. In seinen melanchol. gestimmten Gemälden der folgenden Periode verwendete er häufig Motive aus dem Milieu des abendlichen und nächtlichen Alt-Prag. Seine Bilder zeichnen sich durch Gefühlstiefe, die durch Lichteffekte bewirkt wird, aus.