Schild, Theodor Franz (1859-1929), Komponist

Schild Theodor Franz, Komponist. * Wien, 26. 8. 1859; † Wien, 5. 9. 1929. Sohn des Kapellmeisters und späteren Musiklehrers Martin S.; erhielt ersten Musikunterricht im Elternhaus und beim Regenschori von Wien-Altlerchenfeld, Joseph Arthur Rotter. Nach kurzer Tätigkeit als Kirchenmusiker entdeckte S. seine Begabung für die volkstümliche „wienerische Musik“ und versorgte ab 1881 Volkssänger und Volksmusikanten mit seinen Kompositionen. Schon sein op. 1, „ Unser Steffel“, wurde zum vielgesungenen Schlager. S. war sowohl Komponist als auch Wiederentdekker populärer Melodien. Für sein bekanntestes Werk, „Das is ’n Weana sein Schan!“ läßt sich die Ableitung aus einem Couplet des Volkssängers Carl Schmitter und schließlich aus einem Walzer von Johann Strauß Sohn nachweisen. Insgesamt hat S. (nach eigener Angabe) mehr als 2000 Lieder, Tanzweisen und Couplets geschrieben, seine Stücke gehörten auch zum Repertoire der Militärkapellen. Dazu kamen noch Bühnenmusiken für mehrere Produktionen der Wr. Vorstadtbühnen in Rudolfsheim (Schwendertheater) und Döbling (Etablissement Wendl) sowie Soloszenen für mehrere Volkssängerges. S. war 1886–1926 Angestellter im Wr. Musikverlag Robitschek.

W.: Märsche: Unser Steffel, 1881; Das is ’n Weana sein Schan ( = Genre) !, 1887; Illustrirtes Wr. Extrabl.-Marsch, 1900; D’ Banda kommt!; Das echte Wienerblut; Weana Natur; Wenn wir den alten Steffel seh’n; Ein Froschkonzert; Girardi-Odilon-Marsch (später nur noch: Girardi-Marsch); Bühnenmusiken; Couplets; Lieder; Tänze; usw.
L.: Neues Wr. Tagbl. vom 25. 2. 1925, 7. 9. 1929 und 17. 10. 1943; Illustrierte Kronen-Ztg. vom 17. 8. 1929; Neuigkeits-Welt-Bl. vom 10. 9. 1939; Eisenberg. 1893, Bd. 1; Universal-Hdb. der Musikliteratur aller Zeiten und Völker, hrsg. von F. Pazdírek, 1904; 2 Lebensläufe, Manuskripte, Hss. Smlg. Wr. Stadt- und Landesbibl. Wien; Mitt. Musikverlag A. Robitschek, Wien.
(F. Mailer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 130f.
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