Schilling, Julius (1800-1870), Schriftsteller und Schriftsetzer

Schilling Julius, Schriftsteller und Schriftsetzer. * Posen, Preußen (Poznán, Polen), 21. 9. 1800; † Salzburg, 3. 3. 1870. Erlernte das Setzerhandwerk, begab sich 1821 auf die Wanderschaft durch Deutschland und die Schweiz und kam 1823 nach Salzburg; er trat in die Duylesche Druckerei ein und arbeitete hier bis 1868 als Schriftsetzer. S. nahm am Salzburger Kulturleben in vielfältiger Form Anteil und wurde zu einer stadtbekannten Persönlichkeit. Neben Gelegenheitsged. veröff. er u. a. landschaftliche Schilderungen, Salzburger Volkssagen und kleinere hist. Aufsätze zur Geschichte der Stadt in Z. und Ztg. Er überwachte 1835–52 die Ausgrabungen auf dem Bürglstein und veröff. auch eine diesbezügliche kleine Schrift. Ungemein gebildet, war er auch ein anerkannter Numismatiker und Sammler von Kupferstichen. Bes. hervorzuheben ist jedoch, daß S., angeregt durch die Errichtung des Schillerdenkmals in Frankfurt a. Main, 1835 den ersten Impuls für die Errichtung eines Mozartdenkmals in Salzburg gab.

W.: Die Stadt Salzburg und ihre Umgebungen, 1830, 8. Aufl.: Salzburg und seine Umgegend, 1854; Der Birgelstein und seine Alterthümer, 1842; Der Untersberg und seine Volkssage, 1851; Ged. und Aufsätze in Z. und Ztg., u. a. Die Grenzboten, Bayer. Gebirgsbote, Salzburger Ztg.; usw. Manuskripte; Tagebuch, 1821–23, Versuch über Salzburgs Numismatik, 1832, beide Salzburger Mus. Carolino Augusteum.
L.: Salzburger Ztg. vom 4. 3. 1870; Bll. für Theater, Musik u. Kunst vom 8. 3. 1870; R. Angermüller, in: Österr. Musikz. 26, 1971, S. 429; Nagl-Zeidler-Castle 3, S. 414, 417; Wurzbach; L. Mielichhofer, Das Mozart-Denkmal zu Sahburg, 1843, S. 10; Wurzbach-Kollektaneen, Wr.Stadt- und Landesbibl., Wien; Salzburger Mus. CarolinoAugusteum, Salzburg.
(H. Reitterer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 137
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