Schimon, Adolf (1820-1887), Pianist, Gesangslehrer und Komponist

Schimon Adolf, Pianist, Gesanglehrer und Komponist. * Wien, 29. 2. 1820; † Leipzig (Deutschland), 21. 6. 1887. Sohn des Folgenden, Gatte der Sängerin Anna S– Regan (s. unten); ging 1837 ans Pariser Konservatorium, wo er bei Henri-Moutan Berton und Jacques F. Halévy Harmonielehre und Kontrapunkt stud., aber auch im Klavierspiel und im Gesang ausgebildet wurde. In den 40er Jahren ging S. nach Italien, um weitere Gesangstud. zu betreiben; er lebte einige Zeit in Florenz, wo 1846 seine Oper „Alessandro Stradella“ – allerdings ohne Erfolg – uraufgef. wurde. 1850– 53 war S. Korrepetitor an Her Majesty’s Theatre in London und ging u. a. mit Michael William Balfe und Clara Novello auf Tournee. 1854–58 Korrepetitor an der Italien. Oper in Paris, lebte er danach wieder einige Zeit in Italien. Ab 1874 unterrichtete S., der als Lehrer sehr geschätzt war, am Leipziger Konservatorium Gesang, 1877–86 an der Kgl. Musikschule in München, dann wieder in Leipzig. Seine kom. Oper „List um List“, 1858 in Schwerin von seinem Freund Friedrich v. Flotow uraufgef., wurde an mehreren Bühnen Norddeutschlands nachgespielt. – Seine Frau (seit 1872), Anna S. Regan ( * Aich/Doubí, Böhmen, 18. 9. 1841; † München, 18. 4. 1902), von Maschinka Schubert-Schneider und Karoline Sabatier-Unger (mit der sie auch sehr befreundet war) ausgebildet, war 1864–67 am Hoftheater Hannover als Soubrette engagiert, danach trat sie nur mehr als Konzertsängerin (u. a. in St. Petersburg/Leningrad, London, Leipzig) – auch mit ihrem Gatten – auf. Sie sang dieSoubrettenrollen des Opernfaches (Blonde, Zerline, Ännchen), ihre Spezialität waren jedoch die Lieder Schuberts sowie altitalien. Kanzonen und Arien. 1886–91 lehrte sie am Leipziger Konservatorium, 1892–1900 an der Akad. der Tonkunst in München.

W.: Sonate für Klavier und Violoncello; Streichquartett; 12 Lieder; Klavierstücke; Bearb. altitalien. Gesangsmusik; usw.
L.: Allg. musikal. Ztg. 39, 1837, Sp. 182, 48, 1846, Sp. 342; Illustrirte Ztg. (Leipzig) vom 2. 7. 1887; Baker, 6. Aufl.; Grove, 1980; Mendel-Reissmann; MGG; Riemann, 11. Aufl.; Schmidl; La Musica, hrsg. von G. M. Gatti 2, (1971); F. Stieger, Opernlex. 2/3, 1978. – Anna S. -Regan: Signale für die Musikal. Welt 60, 1902, S. 513; Neuer Theater-Almanach 14, 1903, S. 155; Baker, 6. Aufl.; Grove, 1980 (s. unter S. Adolf); Kosch, Theaterlex.; MGG (s. unter S. Adolf); Riemann, 11. Aufl. (s. unter S. Adolf); O. G. Flüggen, Biograph. Bühnen-Lex. der Dt. Theater, 1892 (s. Regan A.); A. Morsch, Deutschlands Tonkünstlerinnen, 1893, S. 110f.; Lex. der Frau 2, (1954); La Musica, hrsg. von G. M. Gatti, 2, (1971); K. J. Kutsch – L. Riemens, Großes Sängerlex. 2, (1987).
(H. Reitterer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 142
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