Schimser, Johann Bapt. (1793-1856), Bildhauer und Steinmetz

Schimser Johann Bapt., Bildhauer und Steinmetz. * Wien, 30. 3. 1793; † Lemberg (L’viv), 11. 7. 1856. Sohn des Wr. Bildhauers Anton S., Bruder von Anton S. (s. unten). Nach Lehrzeit in der väterlichen Werkstatt stud. S. 1810–18 mit Unterbrechungen an der Wr. Akad. der bildenden Künste, ließ sich danach in Preßburg (Bratislava) nieder; er übersiedelte 1823 nach Warschau (Warszawa), dann nach Lemberg, wo er anfangs in der Werkstatt seines Bruders Anton arbeitete. Nach längeren Wanderungen durch Polen und Rumänien gründete er 1826 in Lemberg eine eigene Bildhauerwerkstatt. S. gilt als eine der vorrangigen Künstlerpersönlichkeiten des Empire in Preßburg und Lemberg. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Leopold die Werkstatt. S.s Bruder Anton ( * Wien, 1791; † Lemberg, 5. 8. 1836) stud. 1803–24 (mit Unterbrechungen) an der Wr. Akad. der bildenden Künste, dann an der Akad. in Paris und ließ sich 1812 in Lemberg nieder, wo er, beeinflußt durch Canovas (s. d.) Schaffen, die Empire-Bildhauerei repräsentierte.

W.: Hl. Johann von Nepomuk, 1825 (Sandstein, Städt. Mus. Bratislava; zahlreiche Wachs- und Holzporträts; Grabmäler, vor allem auf dem Lyczakow-Friedhof in L’viv; Plastiken für Fassaden von Bürgerhäusern; usw.
L.: (tw. auch für Anton S.): V. Luxová, in: Vlastivedný časopis 20, 1971, n. 4, S. 185ff.; dies., in: ars ’72/74, n. 1–6, o. J., S. 87f.; Thieme-Becker (s. unter Anton S.); J. Markowski, Cmentarz Lyczakowski, 1890, S. 15; W. Z. Ciesielski, Pomnikowe rysy z cmentarzy lwowskich, 1890, S. 23.
(V. Luxová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 143
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