Schinzel Josef, Weihbischof. * Kronsdorf (Krasov, österr. Schlesien), 15. 3. 1869; † Olmütz (Olomouc, Mähren), 28. 7. 1944. Bauernsohn; besuchte das erzbischöfliche Knabenseminar Kremsier 1884– 86, 1887/88 das dortige Staatsgymn. und stud. 1888–92 Theol. an der Univ. Olmütz, später an der Univ. Prag und 1900 und 1901 Phil. an der Univ. Wien. 1910 Dr. theol. an der Univ. Olmütz, 1892 Priesterweihe. 1892–98 Kooperator in Zwittau (Svitavy), befaßte er sich bes. mit der Arbeiterseelsorge und begründete, unterstützt von Leopold Kunschak, einen „Katholischen Arbeiterverein“, der auch als Anstoß für den 1899/1900 von Kaplan Karl Fritscher ins Leben gerufenen „Katholischen Arbeiterinnenverein“ diente. Auch in anderen Ind.Orten, vor allem Nordmährens und Schlesiens, wurden in der Folge ähnliche Ver. gegründet. 1898–1907 Religionslehrer in Mähr.-Ostrau (Ostrava) und anschließend bis 1913 in Kremsier (Kroměříž), kandidierte er 1907 und 1911 erfolglos bei den Reichsratswahlen. 1913 wurde S. zum Domherrn von Olmütz ernannt. 1914 gründete er einen Diözesanverband der kath. Ver. für die kath. Jugend und leistete während des Ersten Weltkriegs Fürsorgearbeit unter den eingerückten Jugendlichen. 1919 wurde S. bei der Gründung des Volksbundes dt. Katholiken für Mähren und Schlesien zu dessen Vorsitzendem und nach seinem Rücktritt 1927 zum Ehrenpräs. gewählt. 1922 erfolgte die Ernennung S.s zum Tit.Bischof von Elusa und zum Weihbischof von Olmütz, 1923 die Bischofsweihe. 1932 wurde er Dompropst von Olmütz. S. war einer der wenigen dt.sprachigen Bischöfe der ČSR, die sich führend in der kath. Jugendbewegung engagierten.