Schittenhelm Anton, Sänger. * Olbersdorf Stadt (Město Albrechtice, österr. Schlesien), 14. 2. 1849; † Wien, 13. 3. 1923. War zunächst im Kaufmannsberuf tätig, zuletzt Beamter beim Länderbanken-Ver. in Wien. Als begeisterter Musikliebhaber –er war bereits in seinen Knabenjahren als Altist in der Kirche verwendet worden und hatte Violine, Bratsche und Klavier gelernt – trat er 1873 dem Wr. Männergesang-Ver. bei. S.s Tenorstimme, von Heinrich Ruff und Friedrich Schmitt ausgebildet, erweckte die Aufmerksamkeit von Jauner (s. d.), der ihn an die Wr. Hofoper holte. Hier debüt. S. 1875 als Walther v. d. Vogelweide in Wagners „Tannhäuser“; im selben Jahr als Solosänger engagiert, war S. bis zu seiner Pensionierung (1903) eines der meistbeschäftigten (er stand über 2.500mal auf der Bühne) und zuverlässigsten Mitgl. des Ensembles, seine eindringlichen Schauspieler, und gesanglichen Leistungen als lyr. Tenor und Tenorbuffo fanden die Anerkennung der Kritik. Sein Repertoire umfaßte die dt. (Mozart, Weber, Marschner, Wagner), italien. (Rossini), französ. (Auber, Meyerbeer) und slaw. (Smetana, Tschaikowsky) Oper. S. war 1878–79 Exspektant, dann 1902–21 Mitgl. der Hofmusikkapelle, ab 1904 Amanuensis am Archiv und der Bibl. der Ges. der Musikfreunde in Wien.