Schläger Antonie (Toni), geb. Lautenschlager, Sängerin. * Wien-Simmering, 4. 5. 1859; † Türnitz-Steinbachrotte (NÖ), 29. 8. 1910. Tochter eines Viktualienhändlers, ab 1894 Gattin des Off. Victor v.Theumer; arbeitete zunächst in einer Schriftgießerei, sang aber mit 17 Jahren –bereits unter dem Namen S. – im Chor des Wr. Carltheaters. Nach Gesangsunterricht bei Johann Brandl debüt, sie 1879 als Schiffskadett in Lecocqs „Hundert Jungfrauen“ an diesem Theater und erzielte dort große Erfolge mit Hauptrollen in Operetten (Offenbach, Strauß, Suppé). Nach dramat. Unterricht bei J. Lewinsky (s. d.) debüst, sie 1882 als Valentine in Meyerbeers „Die Hugenotten“ an der Wr. Hofoper, deren Ensemble sie 1883–96 als eines der prominentesten Mitgl. angehörte; 1896 Kammersängerin. Ihr Repertoire umfaßte 40 Rollen des dramat. Sopran- und Mezzofachs. Sie war eine impulsive, stimmgewaltige Interpretin der großen Meyerbeer-, Verdi-, Wagner-, zuletzt auch der Verismo-Rollen ihres Fachs, wobei vor allem die perfekte stimmliche Schulung und die Tonfülle ihres Organs gerühmt wurden. Nach ihrem Abschied trat S. noch kurze Zeit als Konzertsängerin sowie als Gastsängerin am Theater a. d. Wien wie auch an der Hof oper (1897) auf. Die Bemühungen Mahlers (s. d.), sie wieder an diese zu holen, schlugen fehl. Nach Beendigung ihrer Karriere führte S. bis zu ihrem Tod auf ihrem Gut „Gstettenhof “ eine viel besuchte Gastwirtschaft.