Schleindl, Franz (1814-1891), Seelsorger und Lehrer

Schleindl Franz, Seelsorger und Schulmann. * Nußdorf a. Haunsberg (Salzburg), 28. 1. 1814; † Salzburg, 26. 11. 1891. Sohn eines Bauern; stud. ab 1835 kath. Theol. am Priesterseminar Salzburg und wurde 1838 zum Priester geweiht. 1839 Kurat, wirkte er als Koadjutor in St. Johann i. Pongau (1839–42), Saalbach (1842–44), Zell a. See (1844), wurde Spiritualienprovisor im nahegelegenen Bruck (1844–46), kam 1846 nach Bischofshofen, war 1846/47 Provisor in St. Veit i. Pongau, 1847 in Badgastein und kam noch im gleichen Jahr als Kooperator an die Stadtpfarre St. Andrä in Salzburg. 1849–51 war S. Ordinariatskoär. in der Stiftsadministration des Benediktinerstifts Michaelbeuern und anschließend bis 1855 Lehrer für Religion, Geographie und Geschichte, 1853 auch provisor. Dir. an der Unterrealschule in Salzburg. Bis 1858 Vikar von St. Ulrich am Pillersee und Regens des dortigen Riesterschen Priesterhauses, kehrte er danach als Pfarrer nach St. Andrä zurück. S. wurde 1859 zum fürsterzbischöflichen geistlichen Rat ernannt und 1860 Dechant und Pfarrer von Tamsweg. Daneben amtierte er 1860–68 als Schuldistrikts-Aufseher, war 1869–73 Mitgl. des Bez.Schulrates für den Lungau und hatte 1865–68 und 1872–79 ein Mandat im Salzburger Landtag inne. 1866 wurde er zum Ehrenkanonikus des Kollegiatsstifts Mattsee ernannt. 1873–78 war ihm die Administration des Dekanats St. Georgen b. Salzburg übertragen. Nach seiner Ernennung zum Domkapitular und Konsistorialrat (1873) war er 1876–79 Konsistorialkanzler und wurde in der Folge Domkustos (1879), Domscholastikus (1880), Domdechant (1885) und Dompropst (1891). Daneben war S. ab 1881 Mitgl. des Metropolitan- und Diözesangerichts sowie 1882– 85 Mitgl. des Landschulrates von Salzburg.

W.: „Wohin gehen wir?“. Eine Predigt gehalten . . . am 4. Sonntag nach Ostern 1848, 1848; Die Anpflanzung der Kultur im Lande Salzburg durch den h. Rupert, in: 1. Programm der k. k. vollständigen Unter-Realschule in Salzburg, 1853.
L.: Salzburger Chronik und Salzburger Ztg. vom 26., Kath. Kirchenztg. vom 27. 11. 1891; Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 32, 1892, S. 267ff.; C. Greinz, Die fürsterzbischöfliche Kurie und das Stadtdekanat zu Salzburg, 1929, S. 63f.; B. Egelseder, in: Benediktinerabtei Michaelbeuern, 1985, S. 70.
(E. Engelmann)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 183
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