Schlögelhofer P. Edmund, OSB, Schulmann und Historiker. Geb. Seitenstetten (NÖ), 8. 7. 1836; gest. Graz (Stmk.), 25. 8. 1889. Bauernsohn; trat nach Gymnasialstud. in Seitenstetten und Melk, wo der Stiftshistoriker I. Keiblinger (s. d.) zu seinen Lehrern zählte, 1855 in das Benediktinerstift Seitenstetten ein, legte 1858 die Profeß ab und erhielt nach theolog. Stud. an der Diözesanlehranstalt St. Pölten, u. a. bei dem späteren Bischof Matthäus J. Binder, 1860 die Priesterweihe. Anschließend Seelsorger am Sonntagberg, ab 1861 in Ybbsitz (beide NÖ) und ein Jahr lang Supplent für Mathematik am Stiftsgymn. Seitenstetten, stud. er ab 1862 Mathematik und Physik an der Univ. Wien, legte 1864 die Lehramtsprüfung ab und unterrichtete diese Fächer dann am Stiftsgymn. bis zu seinem Tod. 1864–78 leitete er außerdem als Erster Präfekt das stiftliche Konvikt, das er zu einem angesehenen Erziehungsinst. ausbaute. 1879–89 verwaltete er neben dem Lehrberuf als Kämmerer die Finanzen des Stiftes, widmete sich auch öff. Tätigkeit, gehörte 1867–84 der Gemeindevertretung von Seitenstetten an und war auch Dir. der Spar- und Vorschußkasse des Gerichtsbez. S., der den später als Mathematiker bekannten Wilhelm Wirtinger (1865–1945) zu seinen Schülern zählte, dessen Talent er erkannte und förderte, beschäftigte sich auch mit wiss. Untersuchungen, bes. mit der Geschichte der Mathematik, und regte auch Ambros Sturm zu ähnlichen Arbeiten an.