Schlucker, Philipp (1748-1820), Baumeister

Schlucker Philipp, Baumeister. Geb. Alland(NÖ), 7. 5. 1748; gest. Wien, 9. 4. 1820. Sohn eines Maurergesellen; wurde von K. Joseph II. aufgrund seines weit unter dem der Konkurrenten liegenden Anbots 1782 mit der Errichtung der über 22 km langen Mauer um den Lainzer Tiergarten, ein k. Jagdrevier (jetzt in Wien XIII.), betraut. Nach dem erfolgreich durchgeführten Bau (1787) zum k. k. Waldamt-Baumeister ernannt, errichtete S. in Alland auf einem vom K. geschenkten Grundstück das sog. „Bergwirtshaus“, das er auch selbst bewirtschaftete (1945 zerstört). Darüber hinaus lassen sich u. a. Kirchen, Pfarrhöfe, Schul-, Maut- und Forsthäuser sowie Wasserbauten im südlichen Wienerwald als Arbeiten S.s feststellen. Die vermutlich von seinen Konkurrenten ausgehende, volkstümlich gewordene Bezeichnung „armer Schlukker“ ist jedoch nicht gerechtfertigt, da S. ein beachtliches Vermögen hinterließ.

W.: Pfarrkirche, 1780–81 (Klausen-Leopoldsdorf); Pfarrkirche, 1783 (Sulz i. Wienerwald); Pfarrhof, 1785 (Raisenmarkt); Schulhaus, 1787 (Raisenmarkt); Pfarrhof und Schulhaus, 1787 (Sulz i. Wienerwald); Pfarrhof und Schulhaus, 1787 (Sittendorf); Forsthaus, 1792 (Grub); Straße Altenmarkt – Hafnerberg, 1802; Holzrechenanlage, 1807 (Helenental); Turm der Pfarrkirche, gem. mit seinem Schwager J. Nothhaft, 1807 (Alland); Mauthäuser in Purkersdorf, Heiligenkreuz und bei St. Helena; Privathäuser; usw.
L.: Arbeiter-Ztg. vom 9. 2. 1947; K. Wiesinger, in: Heimat-Jb. Wien-Mauer 20, 1951, S. 64ff. (mit Bild); J. Resch, in: Kulturberr. aus NÖ, 1956, S. 92f.; Thieme-Becker; Wurzbach; A. Schmidl, Wien’s Umgebungen . . . 3, 1839, S. 490; Jagd einst und jetzt. Nö. Landesausst. Schloß Marchegg . . ., (1978), S. 414 (Kat., mit Bild); H. Watzl,, ,. . . in loco, qui nunc ad sanctam crucem vocatur . . .“, 1987, S. 330, 348; E. Dorffner – C. Dorffner, Allerhand über Alland, 1989, S. 42ff. (mit Bild); Wr. Stadt- und LA, Wien.
(R. Pölzl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 221
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