Schluga von Rastenfeld, Franz Sales Frh. von (1813-1889), Beamter und Politiker

Schluga von Rastenfeld Franz Sales Frh. von, Beamter und Politiker. Geb. Klagenfurt (Kärnten), 15. 5. 1813; gest. Graz (Stmk.), 27. 1. 1889. Onkel 2. Grades des Vorigen, Sohn des kärntner. ständ. Ausschußrats und Landstands in Tirol Franz Sales S. v. R. (geb. 16. 10. 1751; gest. 12. 2. 1828); S. begann seine Beamtenlaufbahn 1837 als Konzeptspraktikant und stand als solcher ab 1845 bei der Hofkanzlei in Verwendung. 1847 Konzipist beim illyr. Gubernium, wurde er 1853 als Statthaltereirat in Ungarn nach Ofen (Budapest) versetzt. Nach weiteren Verwendungen wurde S. 1856 HR bei der Landesregierung für die Krakauer Verwaltungsgebiete, 1859 dort auch Stellvertreter des Präs. in der ständigen Landeskomm. für Personalangelegenheiten der gemischten Bez.Ämter. Anschließend arbeitete er bei der Statthalterei in Linz. Nach den Kärntner Landtagswahlen von 1861 zum Kärntner Landespräs. ernannt, widmete er sich in der Folge bes. volkswirtschaftlichen Fragestellungen. In seiner Amtszeit wurde 1861 mit dem Bau der Kronprinz Rudolfbahn, die Villach mit Triest (Trieste) verbinden sollte und die die erste Eisenbahnlinie auf Kärntner Boden darstellt, begonnen (1871 vollendet). Außerdem fungierte S. als Präs. der Grundlasten-Ablösungs- und Regulierungs-Landes-Komm. sowie als Protektor der Landwirtschaftlichen Ges., des Seidenkultur-Ver. in Kärnten und des Taubstummen-Inst. in Klagenfurt; 1867 i. R. Polit. stand er der Fraktion des Großgrundbesitzes nahe. S. war ab 1853 mit Mathilde Freiin Daublebsky von Sterneck zu Ehrenstein (geb. Klagenfurt, 31. 7. 1822; gest. Graz, 3. 2. 1889) verehel. Sein Sohn Albert S. v. R. (geb. Ofen/Budapest, Ungarn, 19. 10. 1853; gest. Salzburg, Sbg., 4. 6. 1928) war Statthaltereikonzipist in Salzburg.

L.: Fremden-Bl. vom 27. (Abendausg.), Das Vaterland vom 28. und Freie Stimmen vom 30. 1. 1889; H. Braumüller, Geschichte Kärntens ( = Kärntner heimatkundliche Schriftenr. 2), 1949, S. 383; O. Knauer, Österr. Männer des öff. Lebens von 1848 bis heute, 1960; E. Lußnig, Wahlen in Kärnten 1848–67, 1983, Diplomarbeit, Inst. für Geschichte, Univ. für Bildungswiss. Klagenfurt, S. 73; E. Webernig, Der Landeshptm. von Kärnten, 1987, S. 66 f., 104; Herald.-genealog. Ges. „Adler“, Wien.
(R. Rill)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 222
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