— von Schmidsfelden Walter Johann Friedrich, Schmid v. S., Großindustrieller. Geb. Wöllersdorf (NÖ), 11. 2. 1865; gest. Liezen (Stmk.), 8. 4. 1946 (Autounfall). Enkel des Josef Karl, Sohn des Josef Karl Mathäus, Neffe des Moriz und Cousin des Adolf S. v. S. (alle s. d.), Bruder des Vorigen. Absolv. 1882–85 das Stud. der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, war 1886–87 an der Univ. Halle a. d. Saale inskribiert und wirkte dann – zuletzt als Ökonomieleiter – auf der Erzh. Albrecht gehörenden Herrschaft Bellye in Südungarn. 1906 wurde er Gesellschafter der Fa. „Blech und Eisenwerke Styria KG“ und übernahm gem. mit Karl v. Löwenthal die Verwaltung des Werks in Wasendorf (mit Arbeitsschwerpunkt Buchhaltung), 1913 als Nachfolger seines Bruders Victor Johann Bapt. die Leitung der Zentrale in Wien, während sein Cousin August S. v. S. d. Ä. (s. unter Adolf S. v. S.), an seine Stelle in Wasendorf trat. Nach Umwandlung der „Styria“ in eine AG (1921) wurde S., dem im selben Jahr der Titel Kommerzialrat verliehen wurde und der eine wichtige Persönlichkeit im öff., bes. im berufsständ. Leben Österr. war, Präs. des Verwaltungsrats. 1926 wurde zur Verselbständigung gegenüber den Großhändlern in Wien eine eigene Handelsges. gegründet, die „Blech- und Eisenwerke Löwenthal, Schmid & Co. GesmbH“. In den 30er Jahren kam es unter der Verhandlungsführungund Entscheidung August S. v. S. d. J. (geb. Wilhelmsburg, NÖ, 25. 3. 1892; gest. Graz, Stmk., 9. 6. 1978), des Sohnes von Adolf, der nach Stud. des Maschinenbaus 1921 als Gesellschafter in die „Styria“ eingetreten war, zu wesentl. Umgestaltungen: Um einen Kohlenflöz abbauen zu können, auf dem die Styria in Wasendorf stand,drängte die Alpine-Montan Ges. die Gruppe Schmid zu Übergabeverhh. und überließ ihr im Zuge eines Aktientausches die an sich geringerwertige „Rottenmanner Eisenwerke AG“. Gleichzeitig wurden der Gruppe Schmid 80% Marktanteil an Feinblechen zugesichert. August und Walter wollten 1939/40 die zugesicherten Anteile und die Kriegskonjunktur nutzen und gründeten eine Gießerei und ein Walzwerk in Krems, die „Schmidhütte Krems, Schmid & Co KG“, die die Tradition der „Styria Wasendorf AG“ weiterführen sollte, während die „Rottenmanner Eisenwerke AG“ an die Dt. Wehrmacht verkauft wurde. Das Oberkmdo. des Heeres verlangte für seine Unterstützung jedoch auch in Liezen die Errichtung eines Stahlwerks für den kriegswirtschaftl. Bedarf. Mit diesen beiden Werksgründungen reihten sich Walter und August S. v. S. d. J. unter die größten österr. Schwerindustriellen ein. Beide Werke wurden 1946 verstaatlicht. Mit der Entschädigungssumme kaufte August 1961 schließl. die „Martin Miller AG“ in Traismauer (NÖ). In den Tagen des Umbruchs 1938 als NS-Vertrauensmann kurzzeitig kommissar. Leiter des Österr. Industriellenverbands, war August S. v. S. 1946–47 als Belasteter inhaftiert und 1949 zu Gefängnis und Vermögensverfall verurteilt worden, was jedoch 1955 revidiert wurde.