Schmitt, — Friedrich Statistiker. Geb. Braunau, Böhmen (Broumov, Tschechoslowakei), 24. 2. 1821; gest. Wien (?), 3. 3. 1870. Wurde in Wien im Haus seines Onkels, des Sängers und Univ.Pedellen Ludwig Titze, erzogen. Besuchte ab 1830 in Wien das Akadem. Gymn., dann die Philosoph. Jgg. an der Univ. und trat 1838 in den Staatsbuchhaltungsdienst ein. 1846 kam er, von K. Czoernig v. Czernhausen (s. d.) gefördert, in die Dion. der administrativen Statistik, wo er es zuletzt (1866) bis zum Vizedir. brachte. Er wandte sich, wohl auf Veranlassung Czoernigs, insbes. dem Gebiet der Ind.Statistik zu, erweiterte seine Kenntnisse auf zahlreichen Reisen, bes. als Juror und Ber.Erstatter bei Ind.Ausst. (Reichenberg/Liberec 1852, München 1854, London 1862, Paris 1867, usw.) – häufig auch in den Ausst.Berr. und -Kat. mit Beitrr. vertreten – und Kongressen (Paris 1855, Florenz 1867). S. war auch Protokollführer, dann Sekretär der k. k. Statist. Centralkomm. und wurde für seine Verdienste öff. anerkannt und ausgez. Als Fachpublizist trat er insbes. durch seine mehrfach aufgelegte und als Lehrbuch approbierte „Statistik des österreichischen Kaiserstaates“ hervor sowie durch wichtige Ind.Statistiken in den „Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik“, wobei ihm aber von Fachkollegen auch der Vorwurf gemacht wurde, durch seine Tätigkeit die Dezentralisierung der Statist. Evidenz in der Habsburgermonarchie gefördert zu haben.