Schmitt, — Hans Musikpädagoge, Pianist und Komponist. Geb. Koken, Böhmen (Kohoutov, Tschechoslowakei), 14. 1. 1835; gest. Wien, 15. 1. 1907. Sohn des Lehrers Johann S., Vater des Bergsteigers und Afrikareisenden Robert Hans S. (s. d.); nach erstem musikal. Unterricht beim Vater stud. S. 1846–50 Oboe am Prager Konservatorium, war 1850–55 als Oboistam Operntheater in Bukarest (Bucureşti) engagiert und ab 1856 Mitgl. des Orchesters des Wr. Hofburgtheaters; ab 1867 Exspektant, ab 1876 Mitgl. der Hofmusikkapelle, 1885 enthoben. Ab 1860 stud. S. Klavier (bei Dachs, s. d.) und Komposition am Konservatorium der Ges. der Musikfreunde in Wien, wo er ab 1862 als Lehrer wirkte; 1875–1900 leitete er eine Klavierausbildungskl. 1900–03 war S. Lehrer für Sologesang am Mozarteum in Salzburg. S. war Verfasser vieler method. und techn. Studienwerke. Er gilt als Begründer einer neuen Ära des Klavierunterrichts und als Reformator der Klavierpädagogik. Ziel seines Unterrichts war es, den Klavierschüler vom Anfang bis zurhöchsten Virtuosität zu führen. Von seinen Schülern ist P. v. Janko (s. d.) hervorzuheben, dessen neuer Klaviatur er eine eigene Schrift widmete. Seine instruktiven Klavierwerke wurden auch von Hans v. Bülow geschätzt. S. wurde für seine pädagog. Werke auf verschiedenen Welt- und Landesausst. prämiert und war Träger mehrerer Auszeichnungen. Zur Erinnerung an ihn werden H. S. -Stipendien vergeben. Teile seiner Oper „Bruna“ (eigener Text, nach R. Braubachs „Zlatorog“) wurden 1894 in Wien aufgef.