Schmidt, — (Johann) Heinrich Eisen bahntechniker. Geb. Langenalb, Baden (Deutschland), 29. 8. 1823; gest. Reichenau (NÖ), 19. 8. 1883. Sohn eines Pfarrers, evang. AB; stud. 1841– 44 an der Ing.Schule des Polytechnikums in Karlsruhe und trat 1845 in den großherzoglich bad. Staatsdienst, wo er Verwendung beim Wasser- und Eisenbahnbau fand. 1857 folgte er einem Ruf des ebenfalls aus Baden stammenden Eisenbahntechnikers Ruppert (s. d.) nach Wien und wirkte in der Folge als leitender Obering., zuletzt als Generalinsp. bei der Staatseisenbahnges. S. bewährte sich 1849/50 als Bauführer der Kettenbrücke in Aarau, 1851 beim Bau der ersten größeren Gitterbrücke auf dem europ. Kontinent über die Kinzig bei Offenburg und war 1853/54 im Eisenbahnwesen, 1854–57 als Insp. des Telegraphenwesens in Baden tätig. Auch in Österr. widmete er sich vor allem dem Brückenbau und machte sich durch die Einführung neuer Konstruktionen verdient, so u. a. bei der 1870 errichteten Stadlauer Ostbahn-Donaubrücke in Wien und verschiedenen Übergängen für die ung. Linien der österr. Staatseisenbahnges. Er leitete aber auch die Berechnungs und Konstruktionsarbeiten (Detailzeichnungen) beim Bau des zentralen Ausst. Gebäudes, der Rotunde, für die Wr. Weltausst. 1873. S., mehrfach ausgezeichnet und Mitgl. des Verwaltungsrates des Österr. Ing.- und Architektenver., leistete sowohl theoret. wie prakt. Pionierarbeit auf dem Gebiet des Eisenbahnbrükkenbaues.