Schmid, — Josef, Innenarchitekt. Geb. Bozen, Tirol (Bolzano/Bozen, Italien), 2. 8. 1842; gest. Innsbruck (Tirol), 23. 2. 1914. Sohn des Schneidermeisters und beeideten Schätzmeisters Josef S.; S. erlernte zuerst das Spenglerhandwerk und arbeitete danach aber in der Werkstatt seines Vaters. 1864–66 stud. er an der Akad. der bildenden Künste in München, 1869/70 betrieb er Kunststud. in Köln. S., der sich durch viele Reisen, bes. nach Deutschland, Italien und Frankreich weiterbildete, kam 1874 nach Innsbruck. Hier arbeitete er 1879-96 als Architekturzeichner an der Tiroler Glasmalerei- und Mosaikanstalt und entwarf für das In- und Ausland eine große Zahl von Kirchenglasfenstern, so u. a. für Prag (Praha), Kaschau (Košice), Konstanz, für den Dom von Lund, die Marienkirche in Rostock, die Harvestehuder Kirche in Hamburg. Danach machte er sich selbständig und fertigte zahlreiche Entwürfe im neuroman. und neugot. Stil für die Innenausstattungen Tiroler und auch ausländ. Kirchen an. Dazu gehören u. a. die Flügelaltäre in der Pfarrkirche Bozen, 1893–98, die Innenausstattung der Herz-Jesu-Anbetungskirche (K.-Jubiläumskirche) in Bozen, 1898-1910, Altäre für die Pfarrkirche St. Nikolaus in Innsbruck, 1891 und 1898, der Elisabethaltar in der St. Andreaskirche in Salzburg, 1899, und die Gesamtinnenaustattung der Herz-Jesu-Kirche in Innsbruck, 1901–09. 1900 wurde S. der Titel eines k. Rates verliehen. S., ein sehr gesuchter und beschäftigter Kirchenausstatter und Altarbauer, zeichnete sich bei seinen Arbeiten durch großes Können und Eigenständigkeit aus.