Schmid Koloman Ps. (Coloman) Coloman-Schmid, Sänger. Geb. Pillichsdorf (NÖ), 3. 12. 1829; gest. Wien, 15. 11. 1905. Begann seine Bühnenlaufbahn 1854 an der Wr. Hofoper als Chorist, wurde aber auch für kleinere Solopartien verwendet. 1855–56 war er in Kaschau (Košice), 1856–57 in Laibach (Ljubljana), 1857–58 am Hoftheater Wiesbaden, 1858–59 in Düsseldorf engagiert. Weitere Verpflichtungen erhielt er an das Stadttheater Stettin (Szczecin) (1860–61), an das Dt. Stadttheater Pest (Budapest) (1861–63) sowie an das Hoftheater Moskau (1863–64). In den Jahren 1864–65 war S. an der Berliner Hofoper, 1865–67 am Stadttheater Hamburg engagiert. 1867–72 Erster Tenor am Opernhaus Frankfurt a. M., wurde er hier allerdings wegen Schärfe seiner Stimme und häufigem Detonieren kritisiert. Weitere Verpflichtungen folgten nach Breslau (Wrocław) (1872–76 und 1880–82) und 1876–80 an das Stadttheater Straßburg (Strasbourg). 1860–80 wirkte er auch häufig als Gast u. a. an großen dt. Bühnen (Hofoper Dresden, Hoftheater Hannover). S. war ein geschätzter Vertreter des dramat. Tenorfachs, er wurde gelegentlich auch als Heldentenor bezeichnet. Als Masaniello in Aubers „Die Stumme von Portici“, Manrico in Verdis „Der Troubadour“, Gennaro in Donizettis „Lucretia Borgia“ sowie in den großen Tenorrollen der Meyerbeer-Opern hatte er bedeutende Erfolge. Bes. geschätzt wurde S. in Pest, wo er als „Haustenor“ galt und 1862 bei der dortigen Erstauff. die Titelpartie in Wagners „Tannhäuser“ sang.