Schmid, — P. Sigismund (Adolf) OH, Ordensmann und Wohltäter. Geb. Wien, 11. 2. 1819; gest. Graz (Stmk.), 7. 4. 1882. Sohn eines Schneidermeisters. Trat nach Beendigung der Schneiderlehre und Gesellenprüfung 1837 in den Orden der Barmherzigen Brüder in Wien-Leopoldstadt ein, wo er sich als Krankenwärter betätigte. 1842 legte er in Graz die Gelübde ab und wurde zunächst als Almosensammler eingesetzt. Ab 1845 arbeitete er in Brünn (Brno), ab 1848 in Linz und ab 1854 wiederum in Graz in derselben Funktion. S. stud. Theol. privat bei Thomas Anselmi und Josef Tosi; 1857 zum Priester geweiht und 1858 mit der Seelsorgevollmacht betraut. Er stellte sich an die Spitze der Reformbewegung seines Ordens und konnte 1859 zu diesem Zweck mit sieben Mitbrüdern als Subprior das Kloster der Barmherzigen Brüder in Graz (Annenstraße) beziehen. Noch im selben Jahr zum Prior vorgerückt, hatte er dieses Amt durch drei Perioden inne. Nach einer Prioratszeit 1865–70 in Straubing (Bayern) leitete S. den Konvent in Algersdorf (Graz-Eggenberg) und war 1873–82 Prior in Kainbach (Stmk.). Die erste Gründung S.s war das Rekonvaleszentenheim in Algersdorf (1862–64 erbaut), das als älteste Tochterniederlassung des Grazer Reformkonvents noch heute als Spital dient. Nach zahlreichen Smlgg. konnte er das Gut Kainbach (Kainbach) erwerben, dort 1875 den Konvent begründen und 1880–82 den Neubau des Pflegeheimes für unheilbar geistig Kranke durchführen, dessen Fertigstellung er jedoch nicht mehr erlebte. An Plänen und Vorbereitungen für eine Niederlassung in Villach hatte S. seit 1872 gearbeitet, doch wurde diese erst 1876/77 unter E. Leitner (s. d.) in St. Veit a. d. Glan verwirklicht. Der rastlosen Gründertätigkeit S.s verdankt der Orden, vom Mutterhaus in Graz (Annenstraße) ausgehend, die Konstituierung der Innerösterr. Ordensprovinz zum heiligsten Herzen Jesu (später Grazer Provinz) mit schließlich sieben Niederlassungen.