Schmidt, — Theodor Veterinärmediziner. Geb. Kralitz, Mähren (Kralice, Tschechien), 12. 11. 1868; gest. Wien, 20. 4. 1946. Sohn eines Försters. Stud. nach Absolv. von sechs Gymnasialkl. ab 1887 am Militär-Thierarznei-Inst. in Wien (1890 Dipl.Tierarzt, 1893 Prüfung für die Anstellung im öff. Sanitätsdienst) und tat dann zunächst Dienst als Amtstierarzt in Nikolsburg (Mikulov). 1888 als Einjährig Freiwilliger in das Dragonerrgt. 6 eingetreten, leistete er dort 1891/92 seinen Dienst, wurde 1891 tierärztl. Praktikant und wirkte 1892–97 als Ass. bzw. Adjunkt bei Schindelka (s. d.) und Josef Bayer an der Lehrkanzel für Veterinärchirurgie, Operationslehre und Chirurg. Klinik des Militär-Thierarznei-Inst., wo er ab 1894 auch die Apotheke leitete. S. holte dann die Matura nach, arbeitete als prakt. Tierarzt in Wien und stud. ab 1898 Med. an der Univ. 1904 Dr. med., kehrte er als Adjunkt an das zur Hochschule erhobene Inst. zurück, habil. sich 1907 für Veterinärchirurgie und Augenheilkde., wurde im selben Jahr ao., 1908 prov. o., 1912 o. Prof. für Veterinärchirurgie und chirurg. Klinik und war 1909–11 sowie 1929–1931 Prorektor, 1911–13 Rektor. 1936 i. R., tat er 1940 durch zwei Trimester noch einmal Dienst. S. baute planmäßig den Chirurg. Unterricht aus, bei dem er stets auch auf die prakt. Schulung Bedacht nahm, erarbeitete jedoch daneben wichtige Erkenntnisse zur Augenheilkde., in der sein Name in den sog. S.schen Membranen, Reflextrübungen im Glaskörper, weiterlebt. Er sorgte für die Modernisierung der eigenen Klinik und machte sich um die Errichtung der Lehrkanzeln für Milchhygiene, Bujatrik (Krankheiten der Rinder) und Bakteriol. verdient. Im Ersten Weltkrieg leitete er in Wien die Pferdespitäler 1–3. Vielfach geehrt, wurde er u. a. 1935 Ehrenmitgl. der Schwed. Tierärztevereinigung. S., ein international anerkannter Lehrer und Chirurg, trug wesentl. zur Weiterentwicklung von Diagnostik und Therapie bei und wies der Veterinärchirurgie neue Wege.