Schmidbauer Lambert, Theologe und Politiker.Geb. Wernstein (Wernstein a. Inn, OÖ), 27. 7. 1849; gest. Braunau (Braunau a. Inn, OÖ), 24. 4. 1932. Sohn eines Zollwachebeamten. Besuchte bis 1867 das Staatsgymn. in Linz und stud. in der Folge (bis 1868 extern) am Linzer Priesterseminar. Nach seiner Priesterweihe (1872) wirkte S. als Kooperator 1872–74 in St. Georgen a. d. Gusen, 1874–76 in Waldzell und anschließend in Ried i. Innkreis, wo er bald in Auseinandersetzungen mit den Altkatholiken involviert wurde. S. wurde Mitbegründer und erster Red. der „Innviertler Volkszeitung“ (1880–90) und des „Rieder Wochenblattes“ (1884–90). 1883–91 Pfarrer in Tumeltsham, wirkte er 1891–99 als Administrator zu St. Josef in Linz – hier stand er bald im Zentrum der christl.-sozialen Bewegung –, 1899–1907 als Pfarrer in Altmünster (ab 1905 auch Dechant von Gmunden), ab 1907 als Pfarrer von Waizenkirchen, ab 1909 als Dechant von Peuerbach, schließl. von 1918 bis zu seinem Tod als Stadtpfarrer von Braunau a. Inn, bis 1931 auch als Dechant und Kreisdechant des Hausruckkreises. 1909–18 Landtagsabg. von OÖ, wurde er von der Christl.-sozialen Partei auch in die Prov. Landesversammlung entsandt. Er starb als ältester Priester der Diözese Linz. Aufgrund seiner Intelligenz und seiner kämpfer. polit. Haltung wurde S. von seinen Zeitgenossen mit Bischof Rudigier (s. d.) verglichen. Ebenso wurden seine Begabung bei Predigten und Reden, die er v. a. bei Veranstaltungen des kath. Schulver. hielt, sowie seine persönl. Bedürfnislosigkeit hervorgehoben. S. erhielt u. a. zahlreiche kirchl. Ausz.