Schmidburg Joseph Camillo Frh. von, Beamter und Politiker. Geb. Graz (Stmk.), 4. 3. 1779; gest. Wien, 11. 10. 1846. Sohn des Gen.Wachtmeisters und (ab 1788) böhm. Landstandes Friedrich Wilhelm Frh. v. S., Onkel des Folgenden. Stud. 1796–99 Jus an der Univ. Prag und trat 1800 in den Staatsdienst. 1800–01 arbeitete S. am Kreisamt Beraun (Beroun), 1802–16 (ab 1808 als Landrat) am Stadt- und Landrecht in Prag. 1816/17 Appellationsrat in Klagenfurt, war S. mit der Reorganisation der Justizverwaltung in Illyrien befaßt. 1817–19 war er als HR an der obersten Justizstelle in Verona tätig. 1819–22 fungierte S. als Präs. des Stadt- und Landrechts in Klagenfurt und Präs. der Kärntner Landstände, was trotz der Teilung Kärntens etwa der Position eines Landeshauptmanns entsprach. 1822–40 war S. Landesgouverneur in Illyrien und Präs. der Stände Krains. Als Protektor der Laibacher und der Klagenfurter Sparkasse sowie der Landwirtschaftsges. Kärntens und Krains beeinflußte S. in hohem Maß die wirtschaftl. Reformen in beiden Ländern. Auf seine Initiative gehen auch wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur Krains, wie etwa der Ausbau des Straßennetzes und die Vollendung der Laibacher Moorentsumpfung, zurück. Während seiner Tätigkeit in Klagenfurt betrieb er die Errichtung eines Kärntner Landesmus., das allerdings erst Jahrzehnte später Zustandekommen sollte. Als Präs. der Krainer Landstände war er ab 1823 die treibende Kraft bei der Gründung des krain. Landesmus. in Laibach und förderte die Laibacher philharmon. Ges. sowie verschiedene wiss. und literar. Unternehmungen.