Schmutzer Anton (Toni), Musiker, Komponist und Musikpädagoge. Geb. Feldkirch (Vbg.), 3. 7. 1864; gest. ebenda, 27. 5. 1936. Sohn aus zweiter Ehe des Philipp Maximilian S., Bruder des Philipp S. d. J. (beide s. d.). Erhielt bei seinem Vater den ersten Musikunterricht mit dem Hauptinstrument Violine (erstes Auftreten 1876). Er besuchte 1875–83 das Gymn. in Feldkirch und stud. 1883–86 Jus an der Univ.Innsbruck, wo er gleichzeitig am dortigen Musikver. Theorie bei Josef Pembaur d. Ä. (s. d.) und Violine bei Johann Bohus stud., aber auch als 1. Geiger im Theaterorchester und mit seinem Bruder Philipp an zahlreichen Konzerten und Kammermusikabenden mitwirkte. 1884 erhielt er den Jakob-Stainer-Preis des Musikver. Ab 1886 stud. er an der Univ. Graz (wo er auch unter Kienzl, s. d., 1. Geiger im Steiermärk. Musikver. war), 1887–88 an der Univ. Prag Jus. Nach Aufgabe dieses Stud. vertrat er ab 1888 fallweise seinen Vater als Chorregent in Feldkirch, 1896 wurde er dessen proy., 1902 def. Nachfolger. S. wirkte auch wie dieser als Musiklehrer am Inst. „Stella Matutina“ (1892–1933) und war 1912–26 Musiklehrer am Gymn. in Feldkirch. Unter ihm nahm das Musikleben der Stadt großen Aufschwung: unter seiner Leitung fanden bedeutende Auff. von Oratorien (u. a. 1908 Mendelssohn-Bartholdys „Elias“, 1909 Haydns „Die Schöpfung“), von Mozarts „Requiem“ (erstmals 1913), von Symphonien (z. B. 1914 des „Hiob“ seines Vaters) statt; in seinen letzten aktiven Jahren setzte er sich bes. für das Werk Ferdinand Andergassens ein (1929 Urauff. des Oratoriums „Passion“). Als S. 1931 als Chorregent i. R. trat, hatte er ca. 16.000 musikal. Veranstaltungen geleitet. Er komponierte v. a. „für Kirche und Verein“, wobei die geistl. Werke im Gegensatz zu denen seines Vaters dem Cäcilianismus verpflichtet sind; seine volkstüml. Lieder und Chöre wurden am populärsten. S. ist auch Komponist (1905) und Textdichter der Vorarlberger Landeshymne (mit Beschluß von 1937 bzw. 1949).