Schnaubelt, Heinrich (1814-1871), Komponist und Musiklehrer

Schnaubelt Heinrich, Komponist und Musiklehrer. Geb. Schlapanitz, Mähren (Šlapanice, Tschechien), 19. 7. 1814; gest. Salzburg (Sbg.), 16. 4. 1871. Sohn eines Lehrers. Zunächst ebenfalls im Schulfach tätig, u. a. in Teltsch (Telč), Klosterbruck (Louka) und Schattau (Šatov), ist S. 1841 als Hof- und Musikmeister am Konvikt des Stiftes Melk nachweisbar. 1846 in St. Polten (NÖ) vorübergehend Lehrer (Gesang, Violine, Klavier, Generalbaß) beim Musikver., ging er dann nach Salzburg und wurde im selben Jahr als l. Violinist und Lehrer beim Dom-Musik-Ver. und Mozarteum angestellt, wo er auch Gesang unterrichtete. Diese – schlecht bezahlten – Funktionen hatte er bis zu seinem Tod (er litt an Lungentuberkulose) inne. Im Salzburger Musikleben wegen seiner Vielseitigkeit (u. a. war er 1847–50 auch Mitgl. der Liedertafel) und Hilfsbereitschaft geschätzt, hat S. als Komponist bes. für seine Lieder und mehrstimmigen Gesänge Anerkennung gefunden. Ungünstiger werden seine Kirchenkompositionen beurteilt, die große romant. Oper „Die Rose von Hallwyl“ (Text von Hermann Brechtl), 1868 in Salzburg uraufgef., fand, bes. wegen ihrer Chöre, freundl. Aufnahme, doch wurde die Stilist. Uneinheitlichkeit der Komposition bemängelt.

W.: Messen u. a. geistl. Musik; Männerchöre; Lieder; Klavieretüden; usw.
L.: Salzburger Chronik für Stadt und Land vom 30. 3. 1868; Salzburger Ztg. vom 24. und 27. 3., 8.–9. 4. 1868, 17.–18. 4. 1871; Wurzbach; J. E. Engl, Gedenkbuch der Salzburger Liedertafel . . ., (1872), S. 241, 295f.; C. Schneider, Geschichte der Musik in Salzburg . . ., 1935, S. 178; K. Picker, Beitrr. zur Kenntnis der Kirchenmusik in Salzburg zwischen 1850 und 1950, phil. Diss. Innsbruck, 1957, S. 29ff.; C. M. Gruber, Opern-Urauff. 2, 1987; Stifisarchiv Melk, Melk, NÖ.
(H. Reitterer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 360
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