Schneider von Arno, Josepha (Josefine) Freiin; Ps. José Baronin Schneider-Arno (1850-1909), Schriftstellerin

Schneider von Arno Josepha (Josefine) Freiin, Ps. José Baronin Schneider-Arno, Schriftstellerin. Geb. Wien, 16. 2. 1850; gest. Baden (NÖ), 21. 7. 1909. Enkelin des Folgenden, Tochter von Karl Frh. S. v. A. d. J. (s. d.), Nichte des Vorigen und des Ludwig Frh. S. v. A. (s. d.). S. wurde im Kloster der Salesianerinnen in Hall i. Tirol erzogen, beherrschte Französ., Engl. und Italien. Sie versuchte sich schon in ihrer Jugend an Ged. und kleinen Erz.; 1889 veröff. sie unter dem Obertitel „Aus Oesterreich!“ eine Lebensgeschichte ihres Großvaters (gem. mit eigenen Ged.), die Reihe wurde dann um drei Bde. Prosa erweitert. Zwar läßt gerade ihre Prosa gelegentl. durch iron.-distanzierte Züge aufmerken, im allg. zeigen jedoch ihre Werke – vielfach auch Gelegenheitsdichtungen zumeist patriot. Inhalts – wenig Eigenständiges. Patriot.-dynast. Ausrichtung bestimmt auch ihren durch 13 Jahre erscheinenden Stephansturmkal., ein poet.-hist. Jb., in dem sie u. a. genealog.biograph. Beschreibungen österr. Adelsfamilien veröff. S. veranstaltete auch Vorlesungen zu wohltätigen Zwecken. Stiftsdame von Hall, lebte sie – zumindest in ihren letzten Lebensjahren – mit ihrer Mutter in Wien.

W.: Aus Oesterr.! 4 Bde., 1889–1901 (Bd. 4 mit Bild); Gastein, 1901; Mosaik, 1902; Beitrr. in Fremden-Bl., Allg. Ztg. (München); usw. Hrsg.: Stef(ph)anst(h)urm-Kal. 1–13, 1897–1909 (Bd. 10, 1906 mit Bild). – Briefe (bes. an L. Frankl) usw., Hss.Smlg., Wr. Stadt- und Landesbibl., Wien.
L.: N. Fr. Pr. vom 27. 4. 1902 und 23. 7. 1909; Fremden-Bl. und NWT vom 23. 7. 1909; Brümmer; Eisenberg, 1893, Bd. 1 (s. Schneider J.); Giebisch– Gugitz; Kosch; Kosel 1; Nagl–Zeidler–Castle 4, S. 1949; S. Pataky, Lex. dt. Frauen der Feder 2, 1898; E. Friedrichs, Die dt.sprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jh. ( = Repertorien zur Dt. Literaturgeschichte 9), (1981); KA Wien; Pfarramt St. Stephan, Baden, NÖ.
(E. Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 50, 1994), S. 387
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