Schneider von Arno, Ludwig Frh. (1813-1897), Generalmajor

Schneider von Arno Ludwig Frh., Herr und Landmann in Tirol, General. Geb. Mauthausen (OÖ), 5. 12. 1813; gest. Fiume, Freie Stadt (Rijeka, Kroatien), 11. 4. 1897 Jüngster Sohn des Karl Frh. S. v. A. d. Ä. (s. d.), Bruder des Vorigen sowie des Joseph Frh. S. v. A., Onkel der Schriftstellerin Josepha Freiin S. v. A. (beide s. d.). Trat 1828 als Privatkadett in das Feldjägerbaon. 3 ein, wurde im folgenden Jahr Unterlt., 1832 Oblt., 1835 Kapitänlt., im selben Jahr Hptm., 1842 Mjr., 1847 Obstlt., 1849 Obst., 1852 GM, trat im selben Jahr für elf Monate, 1859 für ca. dreieinhalb Jahre und schließl. 1872 def. i. R. S. diente in verschiedenen Einheiten, kämpfte 1848 am italien. Kriegsschauplatz, wo er bei Bergamo eine Verwundung erlitt, in Kriegsgefangenschaft geriet, aber nach der Kapitulation Mailands ausgetauscht wurde. Zu Anfang des Jahres 1849 übernahm er interimist. das IR 45 und führte es in der Schlacht von Novara sowie bei der erfolgreichen Belagerung von Venedig. Zwischen seinen beiden Ruhestandsperioden fungierte er als Festungskmdt. von Legnago, nach der endgültigen Wiederaufnahme des Dienstes ab 1862 in gleicher Eigenschaft in Alt-Gradiska (Stara Gradiška) und ab 1866 in Peterwardein (Petrovaradin), wo er ab 1869 gleichzeitig dem dortigen Militärkmdo. zugeteilt war. S. vermählte sich 1844 mit Sophie Bolfras v. Ahnenburg (geb. Prag, Böhmen/Praha, Tschechien, 11. 6. 1821; gest. Legnago, Venetien/Italien, 6. 4. 1858), 1860 mit Henriette Freiin v. Reichlin-Meldegg (geb. Bergamo, Lombardei/Italien, 4. 5. 1839; gest. Wien, 12. 12. 1923). Seine älteste Tochter, Emma Freiin S. v. A. (geb. Verona, Venetien/Italien, 7. 1. 1848; gest. Leibnitz, Stmk., 2. 10. 1919), verwitwete Wolf, erhielt 1910 für sich, 1913 bzw. 1915 für ihre Söhne die Berechtigung zur zusätzl. Führung ihres Geburtsnamens, da das Geschlecht im Mannesstamm erloschen war. Seine beiden Schwiegersöhne dienten – als Militärarzt bzw. Marineoff. – ebenfalls in der k. Armee wie auch sein einziger Sohn, Karl (Ludwig Gustav) Frh. S. v. A. (geb. Agram/Zagreb, Kroatien, 18. 10. 1852; gest. Klagenfurt, Kärnten, 4. 8. 1900). S. hatte sich u. a. im Militäradministrations- wie im Ausbildungswesen sowie im Felde als selbständig agierender Truppenführer bewährt. – Nachlaß (Dokumente, Tagebücher usw.), KA Wien, Tagebücher tw. in: (F. La Renodier Ritter v. Kriegsfeld), Tagebuch eines in Italien im Jahre 1848 gefangenen österr. Off. 1, 1850, S. 102ff.

L.: N. Fr. Pr. vom 12. (Abendausg.), La Bilancia vom 12. und 13., Wr. Ztg. vom 13., Voce de Popolo vom 14. 4. 1897; Armeebl. vom 14. 4. 1897; Neue Armee-Ztg. vom 15. 4. 1897; E. Baronin Schneider-Arno, in: Militär. Rundschau vom 30. und 31. 1. 1914; Ph. Blittersdorf, in: Heimatland vom 5. 9. 1926 (mit Bild); Wurzbach (s. unter S. v. A. Karl Frh.); Geschichte des k. u. k. IR Prinz Friedrich August Hg. zu Sachsen n. 45 . . ., red. von A. Dragoni Edler v. Rabenhorst, 1897, S. 304f.; KA Wien.
(E. Wohlgemuth)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 50, 1994), S. 388f.
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