Schöbl (Schoebl), Franz (Johann) (1868-1937), General

Schöbl (Schoebl) Franz (Johann), General. Geb. Neuhaus, Böhmen (Jindřichův Hradec, Tschechien), 6. 6. 1868; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 8. 7. 1937. Sohn eines Gymn.Prof. Besuchte nach Absolv. des Gymn. seiner Vaterstadt 1887–90 die Theresian. Militärakad. in Wr. Neustadt und wurde 1890 als Lt. zum IR 75 ausgemustert, 1894 Oblt., 1898 Hptm. 2., 1900 1. Kl., 1910 Mjr., 1913 Obstlt. und 1914 Obst. Nach Auflösung der Österr.-ung. Monarchie wechselte er in die Tschechoslowak. Armee über, in der er 1919 zum Gen. der 5., 1922 der 4. Rangkl. avancierte. 1923 in die Res. übersetzt, trat er 1927 i. R. Zu Beginn seiner Dienstzeit fand er vorübergehend als Lehrer an der Einjährig-Freiwilligenschule in Budweis (České Budějovice) Verwendung, absolv. 1893–95 die Kriegsschule in Wien, wurde 1896 dauernd dem Gen.Stab zugeteilt und diente dann als Gen.Stabsoff. bei der 16. Inf.Brig. 1898 beim IR 70 eingeteilt, kam er 1900 in die Gen.Stabsabt. des 7. Korps, tat ab 1901 als Hilfslehrer für Heerwesen Dienst in der Korpsoff.Schule, ab 1904 als Konzeptoff. in der 3. Gruppe des Landesbeschreibungsbüros (oriental. Gruppe) und wurde 1907 zum Truppendienst dem IR 36, 1910 dem IR 79 zugeteilt. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs avancierte er zum Baon.Kmdt. im Rgt., kommandierte ab September 1914 das Rgt. und zeichnete sich im selben Jahr beim Übergang über die Drina bei Salaš sowie bei der Erstürmung der Vihrahöhe aus. Durch zielbewußte Dispositionen sowie persönl. Einsatz konnte er Serben und Montenegriner zurückschlagen, die Festsetzung der österr. Armee im serb. Gebiet ermöglichen sowie die Grundlage für ein weiteres Vordringen schaffen. 1915 übernahm er das Kmdo. des an der russ. Front eingesetzten IR 21, 1916 am südwestl. Kriegsschauplatz jenes der 7. Gebirgsbrig. und 1917 nach kurzfristiger Führung des IR 72 das der 37. Inf.Brig., welches er bis September 1918 innehatte. Dann in Prag stationiert, erlebte er im Oktober die Ausrufung der Tschechoslowak. Republik, auf die er den Fahneneid ablegte. Nach der im März 1919 erfolgten Kriegserklärung Ungarns an den neuen Staat war er bei der Austragung dieses Konflikts eingesetzt. Ab Oktober dieses Jahres kommandierte er die 5. Inf.Div., wurde aber 1922 zur Verfügung des Min. für Nationale Verteidigung gestellt und übersiedelte nach Prag. S. zeichnete sich durch großen persönl. Mut aus. 1918 erhielt der schon vorher hochdekorierte Off. für seine Verdienste an der Drina und der Vihrahöhe das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens zuerkannt.

W.: Die Waffe und das Schießen des Inf.Off., in: Streffleur 88, 1911, Bd. 2; usw.
L.: Enc. Slovenska; Hofmann–Hubka, S. 290ff. (mit Bild); Lustig-Prean, S. 226; Svoboda 2, S. 822, 3, S. 128; Österr.-Ungarns letzter Krieg 1914–18, 1, 2. Aufl. 1931, S. 621, 713; KA Wien; Mitt. Jiří Fidler, Eduard Stehlík, beide Praha, Tschechien.
(E. Wohlgemuth)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 51, 1995), S. 6
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>