Schön Moritz, Geiger, Komponist und Dirigent. Geb. Krönau, Mähren (Křenov, Tschechien), 1808; gest. Breslau, preuß. Schlesien (Wrocław, Polen), 8. 4. 1885. Besuchte in Olmütz (Olomouc) die Schule und erhielt von dem Organisten Schmidt den ersten Musikunterricht (Klavier und Violine). 14jährig wurde er als Geiger in die Kapelle der Fürstin Friederike Juliane zu Lynar in Drehna b. Luckau (Niederlausitz) aufgenommen, ging aber schon nach 1 1/2 Jahren zu weiterem Violinstud. zunächst nach Muskau (Bad Muskau) zu Musikdir. Löbmann, der ihn auch andere Instrumente lehrte, und später nach Berlin, wo er seit 1827 – vom Intendanten Karl Gf. v. Brühl als Akzessist der kgl. Kapelle angestellt – von Karl Möser und Hubert Ries unterrichtet wurde. 1831–34 waren seine Lehrer Karl Friedrich Müller (Mitgl. des älteren Gebrüder Müller-Quartetts) in Braunschweig – bes. im Kammermusikspiel – und Louis Spohr in Kassel, der ihn mit ausgez. Zeugnissen entließ. Nach Kunstreisen durch Deutschland, Österr. und die Niederlande wurde S. nach einem Konzert in Breslau 1835 als Orchesterdir. des Theaters angestellt und bekleidete diese Funktion bis 1841. In diesem Jahr gründete er eine erfolgreiche Violinschule. Er war auch Mitbegründer der Breslauer „Philharmonischen Gesellschaft“, als deren Dirigent er zum kgl. Musikdir. ernannt wurde. Im Alter auf Musikunterricht angewiesen, starb S. in Armut. Als Komponist trat er in erster Linie mit zahlreichen Lehr- und Übungsstücken für Violine, darunter einem mehrteiligen „Praktischen Lehrgang für den Violinunterricht“, und mit Bearb. an die Öffentlichkeit. S., Schüler bedeutender Geiger seiner Zeit und Besitzer einer wertvollen Violine, hatte als Virtuose große Erfolge zu verzeichnen, beherrschte zudem zahlreiche andere Instrumente und war auch als Lehrer mit seiner eigenständigen Methode anerkannt.